Speyer Was passiert mit dem alten Marktgebäude?

Am 1. März dieses Jahres hatte der bisherige Wasgau-Markt in der Franz-Schubert-Straße in Waldsee zum letzten Mal geöffnet. Seit Ende März steht der Markt in der Ortsmitte leer. Für das Wasgau-Vorstandsmitglied Bernd Eberl hat es einen bitteren Beigeschmack, dass Wasgau den Standort Waldsee nun für ein knappes Jahr schließen musste, wie er gestern sagte. Nach Auskunft des Wasgau-Vorstandsmitglieds habe sich der Vermieter des Gebäudes in der Ortsmitte, in der der bisherige Wasgau-Markt untergebracht war, nicht auf eine Verlängerung um ein Jahr eingelassen. Die Wohnungen im ersten Obergeschoss des Hauses in der Franz-Schubert-Straße sind an Privatleute vermietet. Das Einzelhandelskonzept für Waldsee besagt: Sollte ein Vollsortimenter als Nachfolger für diesen Standort gefunden werden, hätte das Vorrang gegenüber einem Neubau am Ortsrand. Das bedeutet: Hätte der Besitzer des Gebäudes, ein Luxemburger Investor, einen Nachmieter gefunden, wäre der Neubau des Wasgau-Markts am Ortsrand nicht genehmigt worden. Nach Auskunft des Waldseer Büroleiters Detlef Schneider habe der Vermieter der Gemeinde Waldsee gegenüber mehrfach angekündigt, dass er in aussichtsreichen Verhandlungen mit Nachmietern sei. Auf wiederholte Anfrage der Gemeinde habe er aber nie einen konkreten Mieter nennen können. Nun, nach Baubeginn hat eine Management-Firma, die den Investor vertritt, in einem Schreiben an Bürgermeister und Fraktionssprecher angekündigt, dass nicht mehr aktiv nach einem Nachmieter gesucht werde. Es sei im Wesentlichen Schuld der Gemeinde, dass das Objekt nicht mehr vermietet werden könne, weil durch die Ausweisung eines Standortes für einen neuen Wasgau-Markt „einige sehr interessierte Unternehmen von einer Anmietung Abstand genommen haben“, heißt es in dem Schreiben, das der RHEINPFALZ vorliegt. Büroleiter Schneider weist den Vorwurf energisch zurück: „Es wurde uns nie ein möglicher Nachmieter präsentiert, es hat sich bis heute keiner bei uns vorgestellt.“ Weiter heißt es in dem Schreiben: Die Eigentümerin des Gebäudes behalte sich nun vor, das Objekt einzuzäunen und zu verbrettern. „Das sehen wir ganz locker“, sagt Schneider, „die Wohnungen im Obergeschoss sind ja noch vermietet und die können ihre Mieter ja schlecht in einem verwahrlosten Objekt wohnen lassen.“ Die Gemeinde habe dem Gebäude-Eigentümer bereits angeboten, das Gebäude zu kaufen, aber noch keine Antwort erhalten. Was mit dem Gebäude geschehen würde, falls es die Gemeinde erwirbt, ist noch nicht klar. „Wir haben noch kein Konzept in der Schublade“, sagt Schneider. (krx)

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