Speyer Würdige Vertreter des Kaiserdoms

„Der Domwein ist mehr als ein Verkaufsprodukt. Er kann viel erzählen. Vom Boden, in dem die Reben gewachsen sind, von der Sonne, die ihn reifen lässt und von den Menschen, die daraus eine Kostbarkeit machen.“ Das sagte Gottfried Jung, Vorsitzender des Dombauvereins, bei der Präsentation des Domweins am Donnerstagabend im Historischen Ratssaal.

Zahlreiche Gäste waren erschienen, unter ihnen als Vertreter des Domkapitels die Domkapitulare Karl-Ludwig Hundemer und Matthias Bender. Domweine nannte Jung „würdige Vertreter unseres ehrwürdigen Kaiserdomes“. Seit 1998 gibt der Verein eine Dombauedition heraus. In dieser Zeit erzielte er 120.400 Euro Einnahmen. Zu diesem Erfolg trugen sechs Weingüter bei. Seit 2015 wurden die Domweine von der Winzergenossenschaft Herxheim am Berg bezogen, deren Geschäftsführer Thomas Vogel am Donnerstagabend einen Scheck über 10.000 Euro überreichte. Es ist der Erlös für 5000 Flaschen Wein, die von April 2018 bis April 2019 verkauft wurden. Die Herxheimer Winzergenossenschaft war bereits früher Partner des Vereins und hat ihm insgesamt 49.000 Euro zukommen lassen. Die Pfälzische Weinkönigin Meike Klohr stellte die beiden Domweine vor. Den 2018er „Deidesheimer Hofstück“, vom Winzerverein Deidesheim, Riesling Kabinett, trocken, sei ein Weißwein, so die Hoheit, „mit feinem Duft nach Limonen und sanfter Pfirsichfrucht im Geschmack“. Der Rotwein, ein 2017er Spätburgunder, kommt aus dem Weingut der Gebrüder Anselmann in Edesheim. Klohr beschreibt ihn mit „samtig, gehaltvoll, fruchtbetont mit ausdrucksvollem und kräftigem Bukett“. Die Etiketten stammen von dem Speyerer Künstler Johannes Doerr. Das Weingut Anselmann war durch Ralf Anselmann, der Winzerverein Deidesheim durch Steven Kärgel vertreten. Weiterhin wird auch Domsekt angeboten. Er kommt von der Weinbiet Manufaktur Neustadt-Mußbach. Oberbürgermeister a. D. Werner Schineller (CDU) erinnerte in seiner humorvollen, mit „Launiges rund um den Wein“ überschriebenen Rede, dass Wein und Bibel viel miteinander zu tun haben. Eine Lästerung bleibe es, Wein mit Alkohol gleichzusetzen. Speyer sei eine Weinstadt und schon im Mittelalter bekannt als Umschlagplatz, sagte Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler (SPD) in ihrem Grußwort. Inzwischen genieße die Stadt den Ruf eines „Mekka der Weinfreunde“. Der Dombauverein, so Jung, unterstütze den Dom auch ideell. Dafür sorgten derzeit mehr als 2600 Mitglieder. 1721 von ihnen erhielten Urkunden für 20-jährige Verbundenheit zum Dombauverein, 52 für zehnjährige Mitgliedschaft, darunter Bischof Karl-Heinz Wiesemann und Weihbischof Otto Georgens. 2020 feiert der Verein sein 25-jähriges Bestehen. Die musikalische Umrahmung des Abends hatten Susannah König und Eric Janto (Klavier und Violine) von der städtischen Musikschule übernommen.