Speyer Vorgezogenes Ende bei Goodyear

Seit 31. Juli ist offiziell Schluss bei Goodyear in Philippsburg. Zwei Wochen früher endete die Produktion im Reifenwerk inoffiziell, da etliche der rund 900 Beschäftigten bereits andernorts in Brot und Arbeit stehen, die Vorruhestandsregelung in Anspruch nahmen oder in eine Transfergesellschaft überführt werden konnten und ein sinnvoller Betrieb daher nicht mehr aufrecht zu erhalten war.

„Etwa 70 Prozent der Beschäftigten ist ausgekleidet, das heißt sie mussten ihre Arbeitskleidung abgeben“, berichtet Philippsburgs Bürgermeister Stefan Martus. Den ausgehandelten Sozialplan lobt er: „Unter den gegebenen Umständen konnte für die Beschäftigten viel erreicht werden.“ Viele der frei gestellten Mitarbeiter sind wohl erstmal in Urlaub, vermutet Martus, andere warten darauf, dass die Transfergesellschaft ihre Arbeit aufnimmt. Pfarrer Andreas Riehm-Strammer, Sprecher der Bürgerinitiative „Solidaritätskreis Goodyear“, ist überzeugt: „Die Solidarität hat sich ausgezahlt.“ Auch weiterhin wolle man für die jetzt ehemaligen Beschäftigten als Ansprechpartner da sein. Ein Teil der verbliebenen Mitarbeiter wird nun damit beschäftigt sein, die Hallen und Gebäude leer zu räumen. „Bis 31. März nächsten Jahres soll alles leer sein. Was dann mit den Gebäuden und dem Grundstück passiert, weiß man noch nicht genau. Es soll wohl verkauft werden“, sagt Martus. Um bei einer Entscheidung zu möglichen Folgenutzungen nicht außen vor zu bleiben, hat der Gemeinderat einen Beschluss gefasst und eine Veränderungssperre verhängt. „Das hat immerhin die Geschäftsführung aufhorchen lassen, und sie hat um ein Gespräch nachgesucht. Dabei habe ich deutlich gemacht, dass Philippsburg eine positive Entwicklung gerne mittragen werde, das weitere Vorgehen aber nur gemeinsam gelingen kann“.

x