Speyer Viel Respekt, keine Punkte

Enges Spiel: Speyers Ugo-Mario (links) Nobile behauptet den Ball in einer Unterzahlsituation.
Enges Spiel: Speyers Ugo-Mario (links) Nobile behauptet den Ball in einer Unterzahlsituation.

«Speyer». Nach dem Pokalerfolg am Donnerstag hat Verbandsligist FC Speyer gestern das rassige und abwechslungsreiche Topspiel gegen Tabellenführer und Aufstiegsfavoriten SV Gonsenheim mit 1:3 (0:0) verloren.

„Wir haben ein tolles Fußballspiel gesehen, bei dem wohl nur geringe Nuancen den Ausschlag zu unseren Gunsten gegeben haben“, sagte Gäste-Trainer Christian Lüllig. FC-Coach Ralf Gimmy hatte seine Elf zunächst defensiv eingestellt, wollte mit schnellem Umschaltspiel zum Erfolg kommen. „Unser Ziel, bis zur Pause ein 0:0 zu halten, ist aufgegangen. Vielleicht hat der extreme Pokalfight gegen Morlautern doch zu viele Körner gekostet.“ Die schnelle und kampfbetonte Partie zeigte, warum die Gäste auswärts alle Spiele gewonnen haben. In der robusten und spielstarken Mannschaft mit vielen langen Akteuren, die im Luftkampf meistens die Oberhand behielten, standen mit Torjäger Khaled Abou Daya und Dominik Ahlbach brandgefährliche Angreifer. Die erste Gelegenheit des Spiels hatte allerdings Speyers Tobias Blasczyk, der aus elf Metern übers Tor schoss (10.). Auf der Gegenseite verhinderte Torhüter Hamdi Koc mit toller Parade einen Rückstand. Kurz nach Wiederbeginn hatte Halil Ibrahim Anli die Führung auf dem Fuß, doch er zögerte zu lange. Im Gegenzug brachte Abou Daya die Gäste in Front (48.). Eine Ballstafette zwischen Eric Häußler und Anli wehrte der Gäste-Keeper ab, der folgende Kopfball durch Marc-David Thau strich über die Latte (49.). Bei einer weiteren Riesenchance scheiterte Thau am Torwart. Die nächste Gelegenheit nutzte er zum verdienten Ausgleich (60.). Speyer wollte nun die Führung, kämpfte aufopferungsvoll und erspielte sich einige gefährliche Situationen. Doch nach Ballverlust im Mittelfeld kam Gonsenheim zum 2:1 (70.). Einen platzierten Freistoß von Milot Berisha fischte der Gäste-Keeper mit Glanzparade aus dem Torwinkel. Der Nachschuss Eric Häußlers klatschte ans Außennetz. Statt des möglichen 2:2 schloss Gonsenheim einen Konter zum 3:1 ab (87.). Der ehemalige Vertragsspieler und zeitweise auch Vorstand des früheren FV Speyer, Arthur Morgenstern, brachte auf den Punkt, was viele FC-Anhänger dachten: „Gonsenheim war etwas stärker. Doch mit etwas Glück hätten wir auch ein Unentschieden erreichen können. Respekt vor dieser jungen FC-Mannschaft, die bis zum Schluss gekämpft und alles gegeben hat. Es macht wieder richtig Spaß, zuzuschauen.“ FC Speyer 09: Koc - Thau, Leposhtaku, De Vico, Bundus, Steigleider - Nobile - Häußler, Gass (77. Erdem), Blasczyk (60. Berisha) - Anli (77. Kavazovic).

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