Speyer Verzögerung beim neuen Kreuzfahrt-Anleger

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Verzögerung beim Bau des neuen Kreuzfahrtschiff-Anlegers am Zugang zum Neuen Rheinhafen: Der erhoffte Baubeginn im Frühsommer ist laut Stadtwerke nicht zu halten. Anfang Oktober soll es nun losgehen, sodass im Februar 2017 die Eröffnungsfeier sein könnte.

Die bisherige Anlegestelle der städtischen Verkehrsbetriebe, die zu den Stadtwerken gehören, liegt einige Meter weiter nördlich und ist seit Jahren „überbelegt“. Das Kommunalunternehmen will deshalb eine Hubbrückenkonstruktion für geschätzte Kosten von 860.000 Euro errichten und tageweise vermieten. „Die Wasserbaugenehmigung von der Struktur- und Genehmigungsdirektion hat sich verzögert, wird aber in den nächsten Tagen erwartet“, teilt Stadtwerke-Sprecherin Sonja Daum auf Anfrage mit. Parallel würden die Ausschreibungsunterlagen für die Bauleistungen angefertigt. Werner Streib ist die Verzögerung nicht unrecht. Der Kapitän des privaten Ausflugsschiffs „Pfälzerland“, das vom Flaggenmast aus täglich zu Altrhein-Touren aufbricht, hat bisher an der Stelle bei der Hafenmeisterei einen nächtlichen Ankerplatz gemietet. Genau dort kommt der neue Kreuzfahrtanleger hin. Weihnachten 2015 hatte er von der Stadt erfahren, dass er diesen bis Ende März räumen müsste, dann gab es nochmals eine Verlängerung bis Ende Juni, nun hofft er auf eine weitere „Gnadenfrist“. Hintergrund: Streib muss selbst Investitionen für ein alternatives Nachtquartier für sein Schiff tätigen. Zwar hat er sich nach einigem Hin und Her (wir berichteten) mit den Verkehrsbetrieben auf einen Standort im sogenannten Vorhafen geeinigt, aber auch dessen Genehmigung und die Klärung einiger Regularien stehen noch aus. „Ich glaube nicht, dass ich bis Ende Juni schon umgezogen sein kann“, zweifelt er im RHEINPFALZ-Gespräch. Der Platz liegt auf der Landzunge am Werfthafen („Liebesinsel“) ungefähr auf Höhe des Straßenendes. Für 14 Meter Straßenverlängerung, andere Infrastruktur und vor allem zwei neue Pontons liegt ihm eine Kostenschätzung von 86.000 Euro netto vor, die die Finanzkraft seines kleinen Unternehmens nach derzeitigem Stand übersteigen würde. Einem ingenieurtechnischen Gutachten zufolge ist der Bau von zwei neuen Verankerungsfundamenten notwendig, „da die Festmachpunkte im Uferbereich nicht ausreichend tragfähig sind“. Beim alten Platz sei nur die Miete angefallen, jetzt die hohe Investition, klagt Streib. Er hoffe auf Unterstützung seitens der Stadtverwaltung; vielleicht könnten ja auch die Kosten noch gesenkt werden. Immerhin: Aus Naturschutz-Sicht gibt es der vorgelegten Umweltverträglichkeitsprüfung zufolge keine Bedenken gegen das Bauprojekt am Fluss. Die nötige Entfernung zweier kleiner Pappeln sei vertretbar. (pse)

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