Speyer/Kirrweiler Tradition vor dem Dom: Weinzehnt aus Kirrweiler an Bischof übergeben

SIchtlich erfreut über die gelungene Weinübergabe: Bürgermeister Rolf Metzger (links) und sitzend Bischof Karl-Heinz Wiesemann.
SIchtlich erfreut über die gelungene Weinübergabe: Bürgermeister Rolf Metzger (links) und sitzend Bischof Karl-Heinz Wiesemann.

„Wein steht für das Miteinander“: Das betonte am Freitag der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann. Der Rebensaft passe gut zu dem Brauch, der an diesem Nachmittag vor dem Dom zelebriert wurde: Mitglieder der Bistumsleitung empfingen eine Delegation aus Kirrweiler (Südliche Weinstraße), die im 13. Jahr den sogenannten Weinzehnt übergab.

Zahlreiche Zuschauer hatten schon den Einzug der historisch gewandeten Besucher über die Maximilianstraße bestaunt: Die zweimal 138 Flaschen Wein wurden in Begleitung einer Kutsche von einem Pferde-Fuhrwerk an den Dom transportiert. Am Ziel ging erst mal ein Weinglas zu Bruch, was aber der gelösten Stimmung keinen Abbruch tat: „Wein macht glücklich, Wein macht schön“, sagte Weihbischof Otto Georgens. Der Weinzehnt wurde danach vom Kirrweilerer Bürgermeister Rolf Metzger zusammen mit Winzer Christian Hartmann, aus dessen Weingut der 2022er Grauburgunder trocken stammt, übergeben. Auch Weinprinzessin Sina I. und Ortspfarrer Peter Nirmaier gehörten der Delegation aus der Südpfalz an.

Die 2011 wiederbegründete Weinzehnt-Tradition erinnert an Feudalzeiten, in denen Kirrweiler Oberamt und Sommerresidenz der Speyerer Fürstbischöfe war. Als eine Art Steuer musste damals laut Bistum jeder „Zehnte“ des landwirtschaftlichen Ertrags an die kirchlichen Landesherrn abgegeben werden.

x