Speyer Stadtwald: Boden wird untersucht, Konzept erstellt

Stadtwald: Bereich in der Nähe von Iggelheimer und Nato-Straße nach Baumfällungen.
Stadtwald: Bereich in der Nähe von Iggelheimer und Nato-Straße nach Baumfällungen.

Bauschutt, der an Wegeabschnitten in geschützten Bereichen des Stadtwalds verbaut wurde, soll nun auf Schadstoffe untersucht werden. Das kündigte Speyers Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler (SPD) an. Sie wolle damit eine Debatte beenden, die seit mehreren Jahren schwele.

Die Stadtverwaltung schwenkte mit der Zusage auf eine neue Linie ein. Kürzlich in einer Sitzung des Umweltausschusses war die Untersuchung noch abgelehnt worden. Die Grünen-Stadtratsfraktion hatte die Analyse beantragt, weil sie über rund 30 Jahre zur Verstärkung der Tragschicht eingebautes Material als verdächtig ansieht. Es liege unter anderem im Waldbereich nördlich der Iggelheimer Straße. Wenn die Materialien Teer enthielten, könnte das für ein geschütztes Gebiet wie bestimmte Stadtwald-Bereiche verboten sein.

Seiler kündigte ein bis zwei Bohrungen und fachmännische Analysen an. Die Öffentlichkeit könne bei der Beprobung dabei sein, es könne aber nur stichprobenartig nachgeforscht werden. „Wir können das nicht flächendeckend für 60 Kilometer Wegenetz machen.“ Die Speyerer Wählergruppe zeigte sich verwundert, weil sie bisherigen Aussagen der Stadt, das Material sei in Ordnung, glaube.

Ziel: naturnaher Laubmischwald

Die 1000 Hektar Stadtwald betraf in der Stadtratssitzung am Donnerstagabend auch ein Antrag der Fraktion „Unabhängig für Speyer“ (UfS): die Umwandlung in einen naturnahen Laubmischwald. Das sei im Prinzip schon seit Juli beschlossen, sagte Beigeordnete Irmgard Münch-Weinmann. Dennoch gab es eine Abstimmung zum UfS-Antrag, die eine breite Mehrheit bei nur einer Gegenstimme und zehn Enthaltungen erbrachte.

Das Konzept dazu werde im Rathaus erstellt, es müsse aber auch noch die Neubesetzung der Förster-Stelle abgewartet werden, so Münch-Weinmann. Am Ende sollen auch keine Harvester-Holzernter mehr zum Einsatz kommen, die laut Volker Ziesling (Grüne) den Boden schädigen und mit unsozialen Arbeitsbedingungen für die Fahrer verbunden sind.

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