Speyer „Sport auf hohem Niveau“

Die Tischtennis-Pfalzmeisterschaft kommt in die Region. Als Gastgeber tritt der ASV Harthausen am Sonntag (ab 9.30 Uhr) in der Ganerbhalle Dudenhofen auf. Gegen 17 Uhr sollen die Endspiele im Einzel beginnen. Auch die Doppel küren ihre Titelträger. Rund 100 Meldungen liegen vor, darunter Spieler aus Harthausen, von TTV Otterstadt sowie vom FV Dudenhofen. Martin Erbacher hat Thomas Varlemann, Organisator auf Seiten der Harthausener, befragt.

Warum sollten Sportfans und Familien die Tischtennis-Pfalzmeisterschaften besuchen?

Tischtennisfans sollten kommen, weil es die sportlich wichtigste Entscheidung in unserem Sport im Kalenderjahr ist. Sportfans sollten vorbeischauen, um Sport auf hohem Niveau zu sehen. Tischtennis wird als Sport oft unterschätzt und wird mit Ping-Pong und dem Schwimmbad gleichgesetzt. Familien könnten erkennen, dass Tischtennis prinzipiell ein Sport für die ganze Familie ist. Von acht bis 80 kann es jeder betreiben. Warum wird in der Ganerbhalle in Dudenhofen und nicht in der Heilsbruckhalle Harthausen gespielt? Das liegt an der Größe der Halle. Wir müssen zwölf Tischtennis-Tische aufstellen. In Harthausen gehen in die Halle maximal fünf bis sechs Tische. Des Weiteren sind in der Ganerbhalle Tribünen für die Sportler und Zuschauer. An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an die Verbandsgemeinde Römerberg-Dudenhofen für die Überlassung der Halle und die Kooperation, ebenso vielen Dank an die Firma Joola die uns die kompletten Materialien leiht. Wer sind die Favoriten bei den Damen und Herren? Für mich gehören eigentlich traditionell Dirk Keller und Detlef Gässler, beide Albersweiler, aufgrund ihrer Spielstärke immer zu den Favoriten obwohl sie nun wahrlich nicht mehr als Nachwuchshoffnungen zählen. Des Weiteren gibt es viele interessante junge Talente, die meines Erachtens nachdrängen und die an einem guten Tag jeder auf der Rechnung haben muss. Henry Wiche und Christian Stofleth aus Kaiserslautern zum Beispiel oder der Frankenthaler Jens Langstein. Bei den Damen konzentriert es sich eher auf Elena Süß sowie Elisabeth Bittner, Kisa Girolimetto und eventuell noch Monika Kiefer. Starten die Titelverteidiger? Ja, sowohl Detlef Gässler aus Albersweiler als auch Elena Süß aus Queidersbach sind am Start und gehören mit Sicherheit auch dieses Jahr zu den Favoriten. Welche Chancen haben die Vertreter aus unserer Region? Schwer zu sagen, zunächst wird ja in Gruppen gespielt. Hier sollten die Topspieler aus Germersheim und auch unser Alexander Weiler locker weiterkommen. Danach kommt es auch auf die Auslosung und die Tagesform an. Ich lege mich aber mal fest. Aus unserer Region wird im Einzel niemand im Finale stehen. Da erwarte ich bei den Herren die Spieler aus Albersweiler und Kaiserslautern und bei den Damen eigentlich auch nur Vertreterinnen der Westpfalz. Warum finden die Meisterschaften meistens in der Westpfalz statt? Es gibt in der Pfalz vier regionale Bezirke, die sich eigentlich mit der Ausrichtung abwechseln. Da aber so eine Ausrichtung mit viel Arbeit und Aufwand verbunden ist, findet sich nicht selten erst kurz vor knapp ein Ausrichter, und man ist verbandsseitig froh, dass überhaupt eine Halle zur Verfügung steht. Wie kam es zur Vergabe an den ASV Harthausen? Da ich selbst seit Jahren entweder als Spieler oder als Schiedsrichter an der Veranstaltung teilnehme, sehe ich auch immer, was die jeweiligen Ausrichter auf die Beine stellen oder eben auch nicht. Bei der letzten Veranstaltung im Januar 2014 hat mich der Ehrgeiz gepackt und ich habe gesagt, das können wir vom ASV Harthausen auch. Also habe ich mich um die Halle bemüht und um die Veranstaltung beim Tischtennisverband beworben. Die waren sichtlich überrascht, dass sich fast ein Jahr vorher ein Verein freiwillig meldet. Wieviel Bälle stellen Sie zur Verfügung? Gar keine, die kommen vom Verband. Ich gehe aber mal davon aus, dass ein Karton mit 120 Bällen für den Tag ausreichen wird. Welche Arbeiten fallen für Ihre Mitglieder am Sonntag an? Bereits am Samstag wird die Halle hergerichtet, dies dauert mit komplettem Aufbau auch zirka drei bis vier Stunden. Am Sonntag sind zirka zehn bis zwölf Mitglieder unserer Abteilung mit dem Verkauf von Speisen und Getränken beschäftigt. Ein weiteres Mitglied unterstützt den Sportwart bei der Durchführung des sportlichen Ablaufes. Ich selbst bin als Schiedsrichter tätig. Ein paar Mitglieder haben sich als Spieler angemeldet. Abends bauen wir wieder komplett ab. Insgesamt dürften so zirka 20 Helferinnen und Helfer übers Wochenende im Einsatz sein, zuzüglich den fleißigen Damen im Hintergrund, die uns die Kuchen für den Verkauf backen und spendieren. Ich hab’ mal die Vorbereitungszeit mitnotiert, so mit Mailverkehr, einkaufen, ausmessen, telefonieren und so weiter. Da hab’ ich jetzt knapp 60 Stunden verbraten, zuzüglich zirka zehn bis 15 mein Vater. Mit Aufbau am Samstag, wenn wir zu sechst oder siebt sind, knacken wir bis die knapp 100 Stunden, brutal eigentlich für einen Tag und ein paar hundert Euro. Kommen Kosten auf den Verein zu? Sicherlich haben wir im Vorfeld etliche Kosten für diverse Auslagen. Wir wollen ja der Veranstaltung einen passenden Rahmen geben und nicht nur lieblos die Tische aufstellen. Dankenswerterweise haben sich mehrere regionale Sponsoren und Unterstützer gefunden. Dadurch und durch den Verkauf von Speisen und Getränken sollten wir keinen Verlust machen. Ich hoffe noch auf einen Überschuss aus einer separat geplanten Aktion, der dann einem guten Zweck gewidmet wird.

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