Speyer „Sperrbezirk“ in Otterstadt

Rosi hat immer noch ein Telefon: Die Spider Murphy Gang ist die Hauptattraktion beim zwölften „Otter-Rock“. Wie Veranstalter Lothar Daum mitteilt, tritt die bayerische Rock’n’Roll-Band am 13. Juni ab 21 Uhr in der Otterstadter Sommerfesthalle auf. Im Vorprogramm spielt die Pfälzer Gruppe Grand Malör.

34 Jahre ist es her, dass die Musiker um Sänger und Bassist Günther Sigl (Jahrgang 1947) sowie Gitarrist Barny Murphy (bürgerlich: Gerhard Gmell, Jahrgang 1954) mit dem Nummer-eins-Hit „Skandal im Sperrbezirk“ zu einer der beliebtesten Bands der damaligen Neuen Deutschen Welle wurden, obwohl sie damit eigentlich gar nichts am Hut hatten. Ursprünglich hatten die Bayern sich 1977 zusammengetan, um traditionellen Rock’n’Roll zu spielen. Ihren Bandnamen hatten sie an die Gangsterfigur „Spider Murphy“ aus Elvis Presleys Song „Jailhouse Rock“ angelehnt. „Skandal im Sperrbezirk“, das Lied über eine erfundene Münchner Prostituierte, die ihren Kolleginnen die Kundschaft streitig macht, verkaufte sich über 750.000 Mal. Zum Erfolg trug sicherlich auch bei, dass bayerische Radiosender das Lied zunächst boykottierten, weil im Text das Wort „Nutten“ vorkommt. Kleine Skandale befördern in der Popmusik fast immer kommerzielle Erfolge. Einmal in der oberen Liga der deutschen Musikszene angekommen, hielt sich die Spider Murphy Gang dort rund drei Jahre lang. Weitere Erfolge in dieser Zeit waren „Schickeria“, „Wo bist du?“, „Ich schau’ dich an“, „Mir san a bayerische Band“ und „Pfüati Gott, Elisabeth“. Danach ließ das große Publikumsinteresse nach. Das hinderte Sigl und Murphy aber nicht daran, mit wechselnden Bandkollegen bis heute ihrem guten Ruf als Livemusiker gerecht zu werden. So spielten sie zu ihrem 35. Bandjubiläum 2012 vor rund 38.000 Zuschauern im Münchner Olympiastadion.

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