Speyer Schranken in der Schützenstraße als Knackpunkt

Die Speyerer Wählergruppe (SWG) hat als Verein Einspruch gegen den geplanten S-Bahn-Haltepunkt Süd eingelegt. Unter anderem zielt sie darin auf zu erwartende verlängerte Schließzeiten der Schranken in der Schützenstraße ab. Die Planung liegt noch bis 19. April im Stadthaus aus; bis 3. Mai können Einwendungen gemacht werden.

Die Bürgerinitiative „Keine Haltepunkt Süd“ war mit elf Teilnehmern bei der städtischen Planungsabteilung und hat die Pläne studiert, dazu kamen bis Freitagmittag sechs weitere Bürger, wie die Verwaltung auf Anfrage mitteilt. Einwendungen gehen an den Landesbetrieb Mobilität als Genehmigungsbehörde – an ihn hat auch die Wählergruppe ihren Brief adressiert, über den sie per Pressemitteilung informiert hat. Laut SWG ist die Errichtung der Station „aus verkehrs-, umwelt- und stadtplanerischer Sicht nicht vertretbar“. Ein wichtiges Argument, das Vorsitzender Frank Scheid dabei anführt, sind die Schließzeiten der Schranken in der Schützenstraße, die sich nach SWG-Berechnung um rund eine Stunde täglich verlängern würden, weil aus Süden kommende Züge am neuen Haltepunkt hielten. Laut SWG leidet die viel befahrene innerstädtische Straße schon heute unter rund drei Stunden Schließzeiten. Die Bürgerinitiative gegen den Halt hat Schließzeiten von heute zwei Stunden und 53 Minuten errechnet und hält Verlängerungen ebenfalls für nicht vertretbar. Die Deutsche Bahn erwartet in ihrer Planung eine Ausweitung der „Sperrzeiten“ um pro Zug „maximale 60 Sekunden“. Auch die Übergänge in der Alten Schwegenheimer und in der Mühlturmstraße seien betroffen. Sowohl die SWG, als auch die Bürgerinitiative haben von 90 Sekunden pro Zug gesprochen, was Sven Schäfer, Projektleiter der DB Station & Service AG, „nicht nachvollziehen“ kann. Die 60 Sekunden ließen sich aus einer Richtlinie der Bahn ableiten und seien aus seiner Sicht als Durchschnitt auch in der Praxis zutreffend: „Es hängt natürlich vom Betrieb ab. Wenn eine Kindergartengruppe aussteigt, kann es länger dauern, ansonsten ist es aber auch oft weniger als eine Minute.“ Laut Verkehrsverbund Rhein-Neckar würden bis zu 40 Züge am Tag an der neuen Station halten, bevor sie in den Hauptbahnhof einführen. Es gehe um S-Bahnen (heute 32 Züge) und einige Regionalbahnen zur BASF, die in Zukunft in das S-Bahn-Netz einbezogen werden sollen. Im Planfeststellungsverfahren ist das Thema Schützenstraße nur am Rande von Belang. Geprüft wird vor allem die Zulässigkeit des S-Bahn-Halts mit zwei 160 Meter langen Bahnsteigen zwischen Hirsch- und Hasenstraßen als Bauwerk. Die SWG hat daran weitere Zweifel: Bereits die Begründung der Maßnahme sei falsch, so Scheid: Er erwartet keine Erschließung neuer Fahrgastpotenziale, da der Halt nur rund einen Kilometer vom Hauptbahnhof entfernt liegt. Eine Potenzialanalyse hat indes 600 potenzielle neue Nutzer täglich und 1100 Fahrgäste, die statt den Hauptbahnhof den neuen Halt nutzten, ermittelt (wir berichteten). Drittes Gegenargument der SWG im Einspruch: der drohende „deutlich verstärkte Parkdruck“ im Kämmerergebiet. Der Stadtrat soll in der Sitzung am 11. Mai eine Stellungnahme zu dem Projekt beschließen. Im Netz lbm.rlp.de/Aufgaben/Schienenverkehr-Seilbahnen/Planfeststellungsunterlagen/

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