Speyer Salto, Vierfachpass und Tunnel

SPEYER. Die Generalprobe für die am Wochenende beginnende Oberliga-Spielrunde ist für die erste Herrenmannschaft des HC Speyer danebengegangen. Gegen eine Mannschaft aus ehemaligen Hockeyern des Clubs verloren die Schützlinge von Trainer Peter Schmitt im Generationenduell am Samstag auf dem Weiherhof durch einen von Alexander Fleck Sekunden vor dem Abpfiff erzielten Treffer mit 2:3 (1:1).

„Ohne Rücksicht auf das Ergebnis finde ich diese Begegnungen einfach wunderbar, um die Kontakte zu den früher so erfolgreichen Aktiven des Clubs zu pflegen und auszubauen“, sagte Übungsleiter Schmitt im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Schmitt selbst war nicht dabei, weil er bei der Partie TG Worms gegen Kreuznacher HC II zwei Oberliga-Gegner beobachtete. Im Team der Ehemaligen standen Akteure, die Mitte der 90er Jahre in einem dramatischen Finale gegen den Mannheimer HC im Siebenmeterschießen den Bundesliga-Aufstieg knapp verpassten. Peter Merckel sen. bot Johannes Rillig, der trotz seiner 36 Lenze immer noch zum Aufgebot des Bundesligisten TG Frankenthal zählt, Andreas (Nando) Boltz, Steffen Krieger und Philipp Antrett auf, die noch bei anderen Clubs zum Schläger greifen, Alexander Fleck sowie Sven Heger, die mit Ablauf der vergangenen Feldsaison ihre Laufbahn beendeten. Es handelte sich also nicht um eine Altherrengarde, von den Jungen einfach so im Vorbeigehen zu bezwingen. Die Auswahl verstärkte sich zudem mit einer jungen Dame, Jana Schwarzer, früher Bundesligaspielerin bei HG Nürnberg. Vom Anpfiff weg ging’s engagiert zur Sache. Beide schenkten sich nichts, wollten unbedingt gewinnen. Der Spaßfaktor hielt sich in Grenzen. Dass es mit der Wiedergutmachung der 2:4-Niederlage 2013 nicht klappte, lag an der technischen Überlegenheit der zusammengewürfelten Auswahl und der schwachen Chancenverwertung der Jungen. Die Erfahrenen zeigten mit einigen sehenswerten Kabinettstückchen, dass sie noch immer bestens mit dem Hockeyschläger umzugehen verstehen. Torsten Jester bewies mit einigen Paraden, dass er von seinen Torhüterqualitäten nichts eingebüßt hat. Sehenswert war das 2:2 nach herrlichem Vierfachpass zwischen Jörg Niopek und Stefan Haberger, der Justus Müller mit einem Beinschuss überlistete. „Ein typischer Haberger-Treffer“, meinte Ersatzkeeper „Rucki“ Ruck auf der Bank. Die ersten Gelegenheiten erspielten sich die abgebrühten Routiniers. Nachdem er eine Großchance noch vergeben hatte, drückte Rillig eine präzise Linksflanke von Dirk Houben zum 1:0 ein. Mit einem Salto feierte kurz darauf Philipp Schmitt seinen Treffer zum etwas glücklichen 1:1. Denn die Ehemaligen ließen hochkarätige Möglichkeiten aus. Niopek vergab einen Siebenmeter und Rillig einige Hundertprozentige. Im zweiten Abschnitt schien sich das Blatt zu wenden, als der etwas zu ballverliebte Manuel Kreckel zum 2:1 vollstreckte. Doch die „Merckel-Truppe“ gab sich nicht geschlagen und vermasselte der ersten Garnitur mit zwei weiteren Toren die Generalprobe. „Ein Unentschieden wäre nach unseren klaren Chancen in der zweiten Hälfte gewiss in Ordnung gewesen“ meinte Spielführer Timo Breuer. „Wir hatten uns viel vorgenommen, konnten es aber leider nicht umsetzen.“ Betreuer Merckel äußerte sich überrascht über die konditionelle Verfassung seiner Elf: „Wir haben auch in der zweiten Hälfte ordentlich dagegengehalten, obwohl uns nur ein Auswechselspieler zur Verfügung stand.“ (dsch)

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