Speyer Nils fragt: Warum frieren Wasservögel im Winter nicht fest?

Kommen mit Eis im Winter gut klar: Schwäne.
Kommen mit Eis im Winter gut klar: Schwäne.

Es kommt immer wieder vor, dass eine Ente, eine Gans oder ein Schwan durch Polizei oder Feuerwehr von einem zugefrorenen Gewässer gerettet werden. Auch in diesem Winter ist das in Speyer schon passiert, weiß Nils Nager. Eigentlich müsste doch aber viel öfter ein „Wasservogel“ in Not kommen, so zahlreich wie die sind, hat sich der RHEINPFALZ-Biber gedacht und seinen Opa Nörgel gefragt. Denn der weiß (fast) alles.

„Um es gleich vorweg zu sagen: Enten mögen Eis wirklich nicht“, erklärt Opa Nörgel seinem Enkelsohn. „Der Grund dafür ist, dass sie bei einem zugefrorenen See oder Fluss nicht mehr an die Wasserpflanzen, Muscheln, Schnecken oder Fische herankommen, die sie so gerne fressen“, sagt der erfahrene Biber. „Bei uns in Speyer ist aber doch kaum einmal ein See oder der Rhein ganz zugefroren“, gibt Nils zu bedenken. „Richtig, das gibt es bloß alle paar Jahre oder Jahrzehnte. Deshalb kommen im Winter so viele Entenvögel, zu denen außer Enten auch Gänse und Schwäne gehören, aus dem hohen Norden zu uns geflogen“, weiß Nörgel.

Manchmal ist Hilfe nötig

„Wenn es nicht lange sehr kalt ist, dann können die Wasservögel dadurch, dass sie in eisfreien Bereichen herumschwimmen, das komplette Zufrieren eines Gewässers verhindern oder zumindest verlangsamen“, teilt der Biber-Senior mit.

„Kein Problem ist für einen Entenvogel, wenn er auf dem Eis steht oder sitzt – auch längere Zeit. Er friert nicht fest, weil seine Füße bei Kälte weniger stark als der Rest seines Körpers durchblutet werden.“ Daher schmelze das Eis unter den Füßen nicht, wenn ein Vogel draufsteht oder -sitzt, erklärt Opa Nörgel. „Denn wäre das anders und würde das Wasser dann wieder fest werden – die Ente, die Gans oder der Schwan würde festfrieren“, sagt der Biber.

„Aber, wenn das so ist, warum friert dann doch immer mal wieder eine Ente oder ein Schwan fest?“, will Nils von seinem Opa wissen. „Ja, wenn ein Vogel krank oder verletzt ist und deshalb nicht mehr von der Stelle kommt, dann kann es sein, dass er vom Eis umschlossen wird. Er friert dann ein oder fest“, weiß das Biberfamilienoberhaupt.

Opa Nörgel gibt seinem Enkel noch einen Tipp mit auf den Weg: „Wenn du also eine Ente oder einen Schwan eine Weile regungslos auf dem Eis eines Gewässers sitzen oder stehen siehst, dann rufe nicht gleich Hilfe. Beobachte den Vogel erst noch ein Weile, bis du dir sicher sein kannst, dass er in Schwierigkeiten ist“ sagt er zu Nils.

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