Speyer Neuer Rasen für die neue Liga

Zählt zu den Großen der Metropolregion Rhein-Neckar: Das Mannheimer Carl-Benz-Stadion hat ein Fassungsvermögen von 25.721 Zuscha
Zählt zu den Großen der Metropolregion Rhein-Neckar: Das Mannheimer Carl-Benz-Stadion hat ein Fassungsvermögen von 25.721 Zuschauern – 13.713 Sitzplätze und 12.008 Stehplätze. Zurzeit ist es eine Baustelle.

«Mannheim.» Die Lizenzspieler des SV Waldhof sind schon in die Dritte Liga aufgestiegen. Das Carl-Benz-Stadion ist bisher aber nur bedingt drittliga-tauglich. Deshalb investiert die Stadt Mannheim rund 2,4 Millionen Euro, um die Anforderungen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zu erfüllen. Obwohl die Arena 2008 noch Erstligaansprüchen genügte, muss elf Jahre später wieder investiert und modernisiert werden. Weitere 470.000 Euro für den Anschluss einer Rasenheizung folgen dann noch zur Saison 2020/21. Mit Baggern und Planierraupen, Betonbruchstücken und Erdhaufen taugt die Spielfläche im Stadion aktuell höchstens als Abenteuerspielplatz. Aber die Zeit drängt. Ende Juli soll hier wieder der Ball rollen. Dann startet die neue Saison in der Dritten Liga. „Wir haben beantragt, dass wir am ersten Spielwochenende auswärts antreten dürfen, damit wir etwas mehr Puffer haben“, erläutert SVW-Geschäftsführer Markus Kompp. Eine Bitte, die vom DFB „wohlwollend aufgenommen“ worden sei. Endgültiges lasse sich aber erst sagen, wenn der neue Spielplan in einigen Wochen veröffentlicht worden ist. „Alternative wäre ein Ausweichstadion am ersten Spieltag. Aber das wollen wir auf alle Fälle vermeiden“, betont der Geschäftsführer. Das wäre schließlich auch eine Blamage für die Stadt Mannheim, die als Eigentümerin der Immobilie für die nötige Infrastruktur zuständig ist, räumt der für Immobilienmanagement und Sport zuständige Bürgermeister Lothar Quast (SPD) ein. Dem Pächter SV Waldhof müsse der ordnungsgemäße Spielbetrieb in Liga drei ermöglicht werden. Dafür werden laut Quast der Rasenplatz saniert und bessere Anlagen für Videoüberwachung sowie Stadiondurchsagen montiert. Der erste Bauabschnitt umfasse die Sanierung der Rasenfläche. Konkret: Das Rohrsystem der Beregnungsanlage wird erneuert. Außerdem werde die Voraussetzung für die vom DFB geforderte Rasenheizung geschaffen, die in der kommenden Sommerpause in einem zweiten Bauabschnitt an das Fernwärmenetz angeschlossen werden soll. Das Geld dafür hat der Gemeinderat aber noch nicht bewilligt. Zuerst aber wurden die Flutlicht- und Beschallungsanlagen erneuert. „Am Montag nach dem letzten Spiel waren die Steigerfahrzeuge hier auf dem Rasen“, berichtet der Leiter des Fachbereichs Sport und Freizeit, Uwe Kaliske. Mittlerweile genüge das Flutlicht, das bislang einer „mittleren Beleuchtungsstärke“ entsprach, auch den Fernsehansprüchen eine Liga höher. Auch die Beschallung wurde verbessert. Lauter werde es dadurch nicht, beteuert Kaliske den benachbarten Anwohnern im Stadtteil Neuostheim, „aber Durchsagen sind nun besser zu verstehen“. Das ist gerade bei Sicherheitsanweisungen wichtig. Weitere 560.000 Euro flossen in die Modernisierung der Videoüberwachungsanlage, die der Polizei bei Vorfällen wie dem abgebrochenen Aufstiegsspiel vor einem Jahr die Ermittlungsarbeit erleichtern soll. Kurzzeitig habe man auch überlegt, die SVW-Anhänger an der Zerstückelung des alten Rasens teilhaben zu lassen, „aber das war wegen des engen Zeitplans nicht möglich“, bedauert Kaliske. Den Regionalligarasen haben Raupen beseitigt, die gerade dabei sind, die Drittligaspielfläche zu ebnen. „Die Beregnungsanlage war ebenfalls nicht mehr zeitgemäß und störungsanfällig“, erläutert Quast die rund 1,4 Millionen Euro für diesen Rechnungsposten. Dabei habe man auch Umweltaspekte beachtet. Regenwasser wird nun in einer Versickerungsanlage gesammelt, die beinahe in der Größe eines Schwimmbeckens vor dem Gästeblock eingegraben wurde und für die Beregnung des Rasens benutzt wird. Nicht nur das Spielfeld wird gerade drittligatauglich getrimmt. Auch hinter der Haupttribüne tut sich einiges: „Wir erweitern gerade unseren VIP-Bereich auf drei Stockwerke und schaffen Raum für die SVW-Geschäftsstelle“, erklärt Kompp die aufgetürmte blaue Containerlandschaft. Derzeit erinnert sie noch an Bauarbeiterunterkünfte. Künftig jedoch schlemmen dort die besonderen Gäste.

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