Speyer Missbrauchsfälle: Aufarbeitungskommission nimmt Arbeit auf

Speyer: Die Aufarbeitungskommission im Bistum hat die Arbeit aufgenommen.
Speyer: Die Aufarbeitungskommission im Bistum hat die Arbeit aufgenommen.

Die unabhängige Kommission, die im Bistum Speyer die strukturellen Hintergründe der sexuellen Missbrauchsfälle untersuchen soll, hat ihre Arbeit aufgenommen. Erste Treffen haben laut einer Mitteilung bereits stattgefunden. Damit ist auch die Besetzung klar.

Mehr als bundesweit 28.100 Personalakten von 1946 bis 2014 wurden für die sogenannte MHG-Studie, die die Deutsche Bischofskonferenz 2013 in Auftrag gegeben hatte, gesichtet. Das Ziel: Klarheit und Transparenz beim Thema sexueller Missbrauch von Minderjährigen in der katholischen Kirche bekommen. Beauftragt wurde damit zunächst aber keine unabhängige Kommission, sondern ein Konsortium von Wissenschaftlern. Im September 2018 wurden die Ergebnisse vorgestellt, im November 2018 hat das Speyerer Bistum eine eigene Aufarbeitungskommission eingesetzt.

Vorsitzender gewählt

Deren Besetzung steht nun fest: Bereits bekannt war, dass Bernhard Scholten, früherer Abteilungsleiter des rheinland-pfälzischen Sozialministeriums, zur Gruppe gehört. Er wurde nun zum Vorsitzenden der Kommission gewählt. Eine Zusage hatte es Anfang des Jahres auch von Anne Sandhöfer, ehemalige Vizepräsidentin des saarländischen Oberlandesgerichts gegeben. Laut einer Mitteilung des Bistums Speyer ist sie nun aber nicht mehr Teil der Kommission. Stattdessen stößt Wolfgang Becker, ehemaliger Präsident des Amtsgerichts Saarbrücken, hinzu, ebenso Karl Kunzmann vom Katholikenrat Speyer, Sonja Levsen, Historikerin an der Universität Freiburg, sowie Diplom-Psychologin Mareike Ott aus Ludwigshafen. Ott ist stellvertretende Vorsitzende der Aufarbeitungskommission. Für den ebenfalls einberufenen Betroffenenbeirat ergänzen Bernd Held und eine weitere – noch nicht benannte Person – die Kommission. Als ständige Gäste sind laut Bistumsmitteilung Präventionsbeauftragte und andere Ansprechpartner geladen.

Zwei Treffen der Aufarbeitungskommission hat es demnach bisher gegeben. Drei weitere Termine sind für das laufende Jahr geplant.

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