Speyer Meinung am Montag: Michael Mohr von CMR

Herr Mohr, in Ihrer am Meinungsforschungsinstitut CMR durchgeführten Umfrage liegt Herausfordererin Stefanie Seiler leicht vor Amtsinhaber Hansjörg Eger. Rückt sie das in die Favoritenrolle vor der Wahl?

Nein, noch nicht. Das wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Das ist das Einzige, was man sechs Wochen vor der Wahl ablesen kann. Wie beweglich ist das alles noch? Das kann noch in beide Richtungen gehen. 25 Prozent der Wählerinnen und Wähler haben sich noch nicht entschieden. Das liegt zwar leicht unter dem Drittel, das zu diesem Zeitpunkt üblich wäre, ist aber trotzdem eine Menge. 14 Tage vor der Wahl sähe das anders aus. Klar ist: Seiler und Eger haben beide eine realistische Chance zu gewinnen, aber wahrscheinlich wird es in eine Stichwahl gehen. 18 Prozent würden derzeit in der Summe die anderen Bewerber Irmgard Münch-Weinmann und Udo Thümmel wählen. Haben diese damit überhaupt eine Chance, in eine Stichwahl zu kommen? Ich schließe aufgrund der Ergebnisse aus, dass sie es noch schaffen. Für sie kommt es jetzt darauf an, sich noch möglichst gut zu verkaufen. Worauf kommt es jetzt für Eger und Seiler an? Sie müssen ihre eigenen Anhänger an die Urne bringen. Aus heutiger Sicht gehe ich von etwas weniger als 40 Prozent Wahlbeteiligung aus, aber vielleicht trägt ja das zu erwartende Kopf-an-Kopf-Rennen zur Mobilisierung bei. Frau Seiler muss noch mehr Anhänger ihrer Partei hinter sich bringen, das ist momentan ihr Problem. Da liegt sie erst bei 77 Prozent Ausschöpfung und damit hinter Eger, der bei den CDU-Anhängern auf 92 Prozent käme. Eger werden Qualitäten zugesprochen, er ist bekannt, lebt also vom Amtsbonus. Er sollte jetzt noch stärker erklären, was er Gutes für die Stadt getan hat. Zur Person Michael Mohr (61), Mitglied der Geschäftsleitung bei CMR (Mannheim), ist Markt- und Meinungsforscher. | Interview: Patrick Seiler

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