Speyer „Macht schon aus der Ferne Spaß“

Vom Sommerloch ist beim Bund der katholischen Jugend (BDKJ) der Diözese Speyer nichts zu bemerken. Rund 6000 Kinder und Jugendliche werden mit dem Verband in den Sommerferien auf Lager oder Freizeiten unterwegs sein oder sind bereits losgefahren.

Bei allen Touren sind Jugendliche, Eltern und andere Aktive hilfreich im Einsatz. „Diese Arbeitsleistung ist nicht selbstverständlich, weil das Ganze ehrenamtlich in den Gemeinden geleistet wird“, sagt Katharina Goldinger, Referentin für politische Bildung und Öffentlichkeitsarbeit in der Abteilung Jugendseelsorge der Diözese Speyer. Die Angebote für junge Leute über die wöchentlichen Gruppenstunden hinaus seien vielfältig, reichten vom Zeltlager bis zum Segeltörn oder zur Irlandreise. Vorige Woche etwa sind 1150 Teilnehmer aus dem Bistum von der Ministrantenwallfahrt nach Rom zurückgekehrt, an der insgesamt 50.000 „Minis“ aus ganz Deutschland teilnahmen (wir berichteten). Goldinger, die 33-jährige Hauptamtliche, war nicht dabei, sondern hat versucht, Eindrücke vom erfahrenen Gemeinschaftsgefühl bei der Internet-Plattform Facebook zu erhalten. „Unendlich viele Menschen begegnen sich, das macht schon aus der Ferne Spaß“, sagt sie. Neben zentralen Gottesdiensten in großen Kirchen gab es viele Möglichkeiten, die „Heilige Stadt“ kennenzulernen und die Katakomben oder die Vatikanischen Gärten zu besuchen. Zu den katholischen Jugendverbänden, die im Sommer regelmäßig „ausfliegen“, gehören die Pfadfinder: „Wir machen dieses Jahr ein Fahrradlager“, so Sebastian Schmotz von der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) St. Konrad aus Speyer-Nord. Von Montag, 18. August, bis 29. August wird die Gruppe mit 50 Personen unterwegs sein, der Jüngste davon drei Jahre alt. Ziel ist der Zeltplatz Schafswiese in Reichartshausen bei Sinsheim. „Kahua ho omoana“ ist das Motto des Sommerlagers, das auch eigens angefertigte Aufnäher und T-Shirts ziert. „Das bedeutet ,Lager’ oder ,Zelten’ auf Hawaiisch, denn unser Thema ist in diesem Jahr Hawaii“, erklärt der Stammesleiter, bei dem alle Fäden der Organisation zusammenlaufen. Noch gebe es viel zu tun, so Schmotz. Auf seinem Schreibtisch zu Hause liegen lange Packlisten. Alle Teilnehmer hat er zuletzt noch einmal an die nötigen Dokumente und Verhaltensregeln erinnert. Und er selbst hat auch mit einem Freund bei strömendem Regen die Vortour gemacht. Denn die Hin- und Rückreise der Gruppe erfolgt ganz umweltbewusst mit dem Fahrrad. Auch die bereits vorbereiteten Ausflüge, zum Beispiel ins Fußballstadion nach Sinsheim, werden die Pfadfinder vom Zeltplatz aus auf den eigenen zwei Rädern machen. Am Wochenende wurde das Material, wie Zelte und Küchenausrüstung, gepackt, das am Samstag zum Lagerplatz transportiert und dort bereits aufgebaut wird. Acht Gruppenleiter und einige erwachsene Helfer werden die Pfadfinder vor Ort unterstützen. Am Montag geht es dann mit allen Teilnehmern zeitversetzt nach den Altersgruppen los. Fahrradhelme und Verkehrstüchtigkeit der „Drahtesel“ sind dabei Pflicht. Neben der erlebten Gemeinschaft kommt bei den katholischen Pfadfindern aus der Siedlung der kirchliche Hintergrund nicht zu kurz. „Unser Pfarrer kommt zum Eröffnungsgottesdienst, das ist immer besonders schön“, freut sich der Stammesleiter. Unter dem Jahr sei der Stamm immer wieder in der Heimatpfarrei St. Konrad aktiv. Übrigens: Noch während den Vorbereitungen für das diesjährige Sommerlager sucht der Pfadfinderstamm schon nach einem guten Lagerplatz für die Sommerferien 2015. „Damit wir noch etwas Gutes bekommen, müssen wir uns jetzt festlegen“, sagt Schmotz.

x