Vorder- und Südpfalz Landwirte: Lichterfahrt der Traktoren fällt dieses Jahr aus
Mit dem Verzicht auf die diesjährige Rundfahrt ihrer weihnachtlich beleuchteten Zugmaschinen wollen die Landwirte aus der Region ein Zeichen setzen, wie es in einer Stellungnahme der Vereinigung „Land schafft Verbindung“ heißt. Unter deren Dach wird seit 2020 die „Ein Funken Hoffnung“-Tour organisiert.
Ins Leben gerufen worden war sie in der Corona-Pandemie , „um den Menschen Freude zu schenken und zu zeigen: Wir sind für euch da“, wie Mitinitiator Sebastian Fischer vom Speyerer Thomashof damals gegenüber der RHEINPFALZ erläutert. Zugleich sammelten die Landwirte mit der Aktion Spenden für soziale Einrichtungen und wiesen auf die in ihren Augen prekäre wirtschaftliche Lage hin, in der viele Betriebe Nahrungsmittel produzieren müssten.
Diese Rahmenbedingungen hätten sich seither nicht verbessert, im Gegenteil: „Aufgrund zunehmender Auflagen, politischer Entscheidungen, Zwangsstilllegungen und Versiegelung von Ackerflächen wird unsere heimische Erzeugung immer weiter zurückgefahren“, heißt es in der Stellungnahme. Die Landwirte sehen sich von mehreren Seiten unter Druck: Zum einen machten ihnen gesetzliche Vorgaben das Leben schwer, hohe Qualitätsstandards verteuerten die Produktion. Zum anderen verlange der Lebensmitteleinzelhandel niedrige Einkaufspreise, wobei allein die Marge zähle.
„Unsere bisherigen Demonstrationen durch die Lichterfahrten haben an diesen Missständen nicht viel geändert. Daher haben wir uns zum stillen Protest entschlossen und setzen die Fahrten für dieses Jahr in unserer Region aus“, begründen die Landwirte nun die Absage ihrer Tour, die immer größer geworden war. Im vergangenen Jahr hatten sich im Raum Speyer mehr als 100 Zugmaschinen beteiligt und eine mehr als zwei Kilometer lange Kolonne gebildet, die von Schifferstadt über Speyer nach Dudenhofen rollte. Ein zweiter Traktor-Lindwurm schlängelte sich zeitgleich durchs Gäu: von Altdorf aus über Edenkoben bis zurück nach Geinsheim. Auch dieser Zug fällt aus.