Speyer „Land muss geradestehen“

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Im Jahr 2006 trat er für die damalige WASG (Wahlalternative Arbeit & Soziale Gerechtigkeit) als Direktkandidat bei der Landtagswahl an und holte mit 4,1 Prozent ein fast doppelt so gutes Ergebnis wie seine Partei: Nun geht Karl-Hermann Vogel für die aus der Fusion der WASG mit der PDS hervorgegangenen Partei Die Linke ins Rennen.

Obwohl es in den Umfragen derzeit nicht eindeutig danach aussieht, ist der 57-Jährige, der einst in Kleinfischlingen lebte und nach Offenbach umzog, überzeugt: „Die Linke wird in den Landtag kommen. Viele Menschen wollen endlich einen wirklichen Politikwechsel.“ Dass er sich den Zielen der WASG immer noch verbunden fühlt, zeigt sich schon bei seiner E-Mail-Adresse, in der die Buchstaben gsaw – von hinten gelesen „WASG“ – Eingang gefunden haben. Links orientiert ist Vogel, nicht freigestellter Arbeitnehmervertreter, vor allem, weil er, obwohl SPD-Anhänger, mit der Agenda 2010 des früheren Bundeskanzlers Gerhard Schröder überhaupt nicht einverstanden war. Dem gelernten Einzelhandelskaufmann, leidenschaftlicher Motorradfahrer und seit zig Jahren begeisterter Leichtathlet, ist auch an bezahlbaren Wohnungen gelegen. „Das Problem zieht sich durch die ganze Republik. Wir brauchen mehr Förderung des Wohnungsbaus statt Mietzuschuss“, sagt Vogel. Durch den Flüchtlingsstrom werde das Problem nicht kleiner. Aber das Grundrecht auf Asyl sei ein hohes Gut in der Demokratie. Asylanträge sollten beschleunigt bearbeitet werden. Und wer Straftaten begehe, solle kein Anrecht mehr auf Asyl haben. Wenn Karl-Hermann Vogel auf die von der SPD-geführten Landesregierung verordnete und vom rheinland-pfälzischen Verfassungsgerichtshof gekippte Fusion der Verbandsgemeinden Edenkoben und Maikammer angesprochen wird, dann schlägt er sich schnurstracks auf die Seite vieler Kommunalpolitiker: „Mainz hat diesbezüglich Schadenersatzforderungen vorliegen. Die Landesregierung sollte ohne Wenn und Aber für ihren Fehler geradestehen und möglichst wenig Kosten für die Zwangsehe samt Scheidung den Verbandsgemeinden aufbürden.“ (mik) Zur Person Karl-Hermann Vogel ist 57 Jahre alt, arbeitet seit 20 Jahren im Außendienst bei C & C Landau. Geschieden, Vater von vier Kindern im Altern von 34, 33, 29 und 13 Jahren. Er bevorzugt Pfälzer Küche und als Getränk Wasser, liest gerne nordische Krimis und interessiert sich für alles, was mit Weltraum zu tun hat. Wahlergebnis 2011 Direkt gewählt im Wahlkreis 50 war Christine Schneider (CDU) mit 38 Prozent der Erststimmen. Wolfgang Schwarz (SPD) bekam 36,8 Prozent, der inzwischen verstorbene Reinhard Metz (Grüne) 16,3 Prozent, Nikolas Palmarini (FDP) 3,2 Prozent, Lutz Heller (Linke) 3 Prozent und Frank Köhler (REP) 2,5 Prozent.

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