Speyer Kampf um jede Faser

RÖMERBERG. In Römerberg gibt es zwei Firmen, die schnelles Internet anbieten. Die Römerberger Firma Breitbandversorgung Pfalz (BBV) GmbH bietet Glasfaser an. Die Deutsche Telekom AG ist mit VDSL am Start. Beide Firmen haben in den vergangenen Monaten Netze ausgebaut. Die BBV wirft der Telekom vor, dass „Drückerkolonnen“, die im Auftrag der Telekom unterwegs seien, Lügen über die BBV verbreiten würden. Verantwortliche der Römerberger BBV haben deshalb einen Brief an den Vorstandsvorsitzenden der Telekom in Bonn geschrieben. Es geht um drei Aussagen, die „mehr als vier Leute“, die für die Telekom arbeiten, in den vergangenen zwei Wochen bei Haustürbesuchen in Römerberg gemacht haben sollen: Die Telekom-Leute hätten gesagt, dass die Breitbandversorgung Pfalz insolvent sein soll. Zudem hätten Menschen, die für die Telekom unterwegs seien, den Eindruck erweckt, dass die Telekom die BBV übernommen habe. Telekom-Leute hätten den Römerbergern außerdem erzählt, dass die BBV Pfalz die beworbene Geschwindigkeit im Glasfasernetz nicht erreiche. Diese drei Aussagen seien falsch, betonten BBV-Geschäftsführer Manfred Maschek und Vertriebsleiter Hardy Heine gestern im Verbandsgemeinde-Rathaus in Dudenhofen bei einem Pressegespräch. In dem Brief an den Vorstandsvorsitzenden der Telekom, Timotheus Höttges, schreiben sie: „Die BBV Pfalz GmbH ist ein solide aufgestelltes Unternehmen, das Glasfasernetz in der Region Römerberg ist finanziert und wird ohne finanzielle Hypothek betrieben.“ Weiter heißt es, die beworbenen Netzgeschwindigkeiten würden erreicht. Mittlerweile seien etwa 400 von 3600 Römerberger Haushalten an die BBV-Glasfaser angeschlossen, berichtete Heine auf Nachfrage. Die Firma habe in Römerberg eine zweistellige Millionensumme investiert. Heine sagte, die BBV wünsche sich einen fairen Wettbewerb: „Solange sie die Wahrheit sagen, können sie machen, was sie wollen.“ Aber: „Die Telekom erfindet immer wieder neue Geschichten, um Anschlüsse zu verkaufen.“ Es habe Anfragen zu und Beschwerden über das Telekom-Verhalten in den BBV-Lokalen in Mechtersheim und Heiligenstein gegeben. BBV-Geschäftsführer Maschek fügte an: „Es sind uns sicher einige Verträge verloren gegangen. Kündigungen haben wir keine bekommen.“ Obwohl die BBV-Männer jetzt den Brief an den obersten Telekom-Chef Höttges adressiert haben, nahm Maschek diesen in Schutz: Der wisse möglicherweise gar nichts davon, was auf unteren Telekom-Ebenen in den Regionen abgehe: „Das sind Drückerkolonnen, die werden auf Abschluss bezahlt.“ Er sagte auch, dass sich die BBV „eben wegen unserer Geschichte“ öffentlichkeitswirksam wehre. Wie berichtet, sind die beiden Firmen, die vor der BBV versucht haben, Römerberg mit Glasfaser zu versorgen, insolvent gegangen. Heine sagte, die BBV behalte sich rechtliche Schritte gegen die Telekom vor. Römerbergs Ortsbürgermeister Manfred Scharfenberger (CDU) berichtete, dass auch bei ihm ein Telekom-Mitarbeiter gewesen sei, der Unwahres behauptet habe. Zudem sei seine Frau im Narrenchor des Mechtersheimer Karnevalvereins auf derartige Dinge angesprochen worden, da auch die Mitsänger Besuch von Telekom-Leuten bekommen hätten. (snr)

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