Speyer Inklusion als große Aufgabe

Das Thema Glasfaser-Ausbau beschäftigt Manfred Scharfenberger (CDU), der trotz aller Schwierigkeiten zu seiner Entscheidung steht: „Wenn auch die Telekom noch angeschlossen ist, dann haben wir in Römerberg zwei Anbieter mit vielen Tarifen und zubuchbaren Geschichten. Die Situation ist mehr als komfortabel“, findet der 61-Jährige.

Manfred Scharfenberger, der bis Ende Juni Bürgermeister von Römerberg war und jetzt für den Posten des Ortsbürgermeisters kandidiert, sagt, er „bedauert“, dass es in der Vergangenheit Probleme mit den Glasfaser-Firmen gegeben habe. Wie berichtet, sind in Folge der Insolvenz der Firmen LiteWave Networks und Telefunken Communications Bauleute nicht bezahlt worden. Er habe versucht, zu helfen, wo’s gegangen sei. „Aber irgendwo endet der Einfluss jedes Bürgermeisters in einem laufenden Insolvenzverfahren“, sagt Scharfenberger. „Die Insolvenz war schlecht. Sie war einigen Personen geschuldet, die nicht mehr im Geschäft sind.“ Der Besuch eines Vertreters der Investorengruppe RiverRock aus London in Römerberg habe ihm jedoch gezeigt, dass das Vorhaben, Römerberg mit Glasfaser zu versorgen, ernst gemeint sei: „Er ist hierher gefahren, um mich auf dem Laufenden gehalten. Das hat mir gezeigt, dass es nicht just for fun ist.“ Scharfenberger findet gut, dass die Breitbandversorgung Pfalz, die die schon verlegten Kabel aus der Insolvenzmasse gekauft hat und die drei Ortsteile mit der Faser versorgen will, in Römerberg ihren Sitz hat. Der verheiratete Vater einer Tochter wurde 1999 zum hauptamtlichen Bürgermeister von Römerberg gewählt, acht Jahre später im Amt bestätigt. Seit Juli 2014 ist er Bürgermeister der Verbandsgemeinde Römerberg-Dudenhofen, jetzt tritt der Mechtersheimer an, um Römerberg als ehrenamtlicher Ortsbürgermeister weiterzuführen. Für die Ortsgemeinde Römerberg sieht er als wichtigen Punkt, dass sie sich an die Verbandsgemeinde-Strukturen gewöhnen müsse: „Man muss anders denken, auch ich muss in vielen Bereichen anders denken.“ Die Ortsgemeinde müsse sich in der neuen Verbandsgemeinde positionieren. Römerberg wird in den kommenden Jahren wachsen, es gibt zwei neue Baugebiete: Im Gebiet W 3 zwischen Salier- und Viehtriftstraße in Heiligenstein werde in diesem Jahr noch mit der Erschließung begonnen, die ersten Bauplätze seien schon verkauft. Dort sollen auch 20, 30 seniorengerechte Service-Wohnungen entstehen. Hier müssten „die Ansichten des Rats und die wirtschaftlichen Interessen von Bauträgern“ zusammengebracht werden – also die Frage: Ab welcher Einrichtungsgröße so etwas für einen Investor interessant erscheint und wie der Rat dazu steht. Scharfenberger sieht mit Blick auf die älter werdende Gesellschaft eine Verringerung der Arztdichte, vor allem aber auch Mobilitätsprobleme auf die Orte zukommen. Eine Konsequenz daraus: „Wir müssen Querverbindungen schaffen.“ Zum Beispiel, um ohne Auto von Mechtersheim nach Harthausen zu kommen. „Unter der großen Prämisse zukunftsfähiges Römerberg stehen auch Herausforderungen in den Bereichen Inklusion und Migration“, sagt Scharfenberger. Inklusion heißt: alle (Gesunde, Kranke, Behinderte, Nicht-Behinderte) haben die gleichen Möglichkeiten. „Inklusion wird uns in den nächsten Jahren viel stärker beschäftigen als bisher.“ Es gehe nicht nur darum, dass Schulen oder Kindertagesstätten so ausgestattet sind, dass behinderte Kinder dort aufgenommen werden können. „Es soll ja auch der behinderte Erzieher dort arbeiten können“, macht Scharfenberger klar: „Das wird eine Aufgabe sein, die ich absolut befürworte.“ Insgesamt sieht er Römerberg in der Ausstattung der Kindertagesstätten und Grundschulen „im Kreisvergleich im oberen Drittel“, auch bei den Spielplätzen sei man „gut dabei“. Die Spielgeräte würden regelmäßig von ausgebildeten Bauhofmitarbeitern überprüft und bei Bedarf ausgetauscht. Für die Realschule plus Dudenhofen-Römerberg ist der Kreis zuständig: „Da müssen wir drauf achten, dass die nicht vergessen wird“, sagt er in Richtung Ludwigshafen. Ebenfalls in der Zuständigkeit des Rhein-Pfalz-Kreises ist das Hallenbad in Heiligenstein: „Es soll erhalten bleiben“, findet Scharfenberger. Sache der Gemeinde ist die Mediathek in Berghausen, die erweitert worden ist: Am Wochenende 11. und 12. Oktober soll das gefeiert werden. Fürs Naherholungsgebiet in Mechtersheim ist jetzt die Verbandsgemeinde zuständig, so Scharfenberger: „Das heißt in der Praxis: Es geht so weiter.“ Eine Ortsrandstraße sei sehr wichtig für Römerberg, sie würde den Verkehr in den Ortsdurchfahrten reduzieren. Beim Punkt Bahnunterführung in Berghausen (ein seit Jahren gehegter Wunsch) mit Park-und-Ride-Anlage berichtet er, dass auch in Schifferstadt eine Bahnunterführung geplant sei, die gewissermaßen mit der in Römerberg konkurriere. Es sei also auch eine Entscheidung der Kreisgremien, welche Unterführung zuerst gebaut werde, denn der Kreis finanziere die Unterführungen mit. Für Römerberg soll das Planfeststellungsverfahren für die Unterführung in diesem Jahr abschlossen werden. (snr)

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