Speyer Hauptstadt der Burgenforscher

Das bis 2012 jährlich unter Federführung des „Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde“ an wechselnden Orten in der Pfalz und dem Elsass veranstaltete Burgensymposium wird künftig regelmäßig in Neustadt stattfinden. Die Finanzierung übernimmt die in Neustadt ansässige „Stiftung zur Förderung der pfälzischen Geschichtsforschung“. Das erste – öffentliche – Neustadter Symposium findet am Freitag und Samstag im Beethoven-Saal des Saalbaus statt.

„Wir sind der Meinung, dass das etwas ist, was sehr gut in unser Programm passt“, begründet Pirmin Spieß, der Vorsitzende der 1979 auf Initiative des Neustadter Rechtsanwalts Karl Richard Weintz gegründeten Stiftung, das Engagement und verweist auf die Monografien zu den Burgen Berwartstein, Landeck und Neuleiningen sowie zu Schloss Carlsberg bei Homburg, die schon von der Stiftung veröffentlicht wurden. Bis 2012 hatte der Bezirksverband der Pfalz als Träger des „Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde“ die Burgen-Tagungen finanziert, sich nach der Fertigstellung des „Pfälzischen Burgenlexikons“ aber zurückgezogen. Das Kaiserslauterer Institut gehört jetzt auch nicht mehr zu den Mitveranstaltern. Mit dem bis zu seiner Pensionierung 2011 bei dem Institut beschäftigten Burgenforscher Jürgen Keddigkeit, der das Symposium schon früher leitete und auch in Zukunft die inhaltliche Federführung inne haben soll, ist aber eine personelle Kontinuität gewahrt. „Wir wollen da weitermachen, wo das Institut aufgehört hat. Das Ganze findet jetzt nur in einem etwas anderen Rahmen statt“, erläutert Spieß das Konzept. Ein neuer Partner ist die Stadt Neustadt, die den Saalbau kostenlos zur Verfügung stellt und durch ihren Denkmalpfleger Stefan Ulrich, von Haus aus ein ausgewiesener Burgenforscher, auch inhaltlich bei der Tagung vertreten ist. Weitere Mitveranstalter sind die Landesgruppe Rheinland-Pfalz/Saar der Deutschen Burgenvereinigung, der Cercle d’Histoire et d’Archéologie de l’Alsace du Nord in Wissembourg und die Neustadter Bezirksgruppe des Historischen Vereins der Pfalz. Das Budget beziffert Spieß im vierstelligen Bereich. „Es ist nichts, was uns überfordern würde.“ Das Symposium 2014 steht unter dem Leitthema „Interdisziplinäre Aspekte und Ergebnisse der Burgenforschung am Oberrhein“ und wird am Freitag mit einer Exkursion zur Wolfsburg eröffnet. Den Eröffnungsvortrag am Freitagabend hält mit dem Kunsthistoriker Thomas Biller einer der renommiertesten Burgenforscher Deutschlands. Thema ist die Hohkönigsburg im Elsass. Am Samstag stehen dann sieben Fachvorträge an, die ein weites Spektrum von der Geschichte über die Archäologie bis zum Modellbau abdecken. Der Eintritt ist frei.

x