Speyer Grippe aus dem Supermarkt?

Zehn Tage wütete die Grippewelle in Speyer und die Arztpraxen waren überfüllt, wie Dr. Joachim Kalk vom regionalen Praxisnetz Vorderpfalz (Pravo) berichtet. An Orten, an denen sich viele Menschen begegnen, ist das Risiko hoch, sich zu infizieren. Auch an Backwarenautomaten in Supermärkten besteht die Gefahr der Ansteckung.

„Die Grippe wird über die Tröpfchen- oder Schmierinfektion übertragen, also sobald Menschen miteinander in direkten Kontakt treten“, sagt Dr. Kalk. Grippeviren bleiben auf Oberflächen bis zu zwei Tage ansteckend, berichtet der Allgemeinmediziner. Das gilt auch für den Bereich rund um die Backwaren in einigen Supermärkten. Das Brötchen könne dort durchaus mal durch Schmierinfektion mit Grippeviren verunreinigt sein, etwas wenn eine infizierte Person beim Anfassen des Brötchens die Viren an der Hand hat und vorher gerade in die Hand hingehustet hatte. Eine Gefahr, die auch in Speyerer Supermärkten mit Selbstbedienungstheken lauern kann. Auf Anfrage beim Penny-Markt zum Thema Infektionsgefahr für Grippe an Backautomaten, erläutert Pressesprecher Andreas Krämer: „In den Penny-Märkten setzen wir Möbel ein, bei denen der Kunde mit Hilfe eines Greifhakens, die Ware in eine Schleuse fallen lässt.“ Der Kunde habe keinen Kontakt mit der anderen Ware und die Infektionsgefahr wäre daher gering. In jedem der deutschen Penny-Märkte werde dies so gehandhabt. Beim Netto-Markendiscount ist die Selbstbedienungstheke anders ausgestattet, wie Christina Stylianou, Pressesprecherin des Unternehmens, berichtet. „Die Brot- und Backwaren unserer Aufbackstationen in unseren Märkten werden von unseren Kunden ausschließlich mit Zangen und Einmalhandschuhen entnommen“, berichtet sie. Zudem gebe es ein Schild, das auf die Verwendung von Zange und Einmalhandschuh hinweise, sagt Stylianou. Beim Discounter Lidl ist die Selbstbedienungstheke ähnlich aufgebaut wie jene in den Penny-Märkten. Auch dort gibt es Zangen, mit denen die Kunden die Backwaren auswählen können. „Ich weiß nicht, wie hoch die Wahrscheinlichkeit für eine Grippeinfektion ist, aber wir achten hier auf Sauberkeit und putzen die Backwarenstation jeden Tag“, berichtet der Michael Freund, Filialleiter im Lidl-Markt in der Else-Krieg-Straße. Der Filialleiter der Backfactory-Niederlassung in der Maximilianstraße nimmt zu der Frage keine Stellung. Um sich vor einer Grippeinfektion zu schützen an Orten mit großer Ansteckungsgefahr, wie Selbstbedienungstheken oder beispielsweise in öffentlichen Verkehrsmitteln, empfiehlt Dr. Kalk, Schutzmaßnahmen zu beachten. Er rät dringend zu regelmäßigem Händewaschen und außerdem dazu, sich mit den Händen nicht ins Gesicht zu fassen. (ica)

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