Speyer Grüne entsetzt über Kosten

Standort an der Grundschule in Berghausen: Die neue Trainingshalle soll hinter die bestehende Turnhalle (links) auf die Grünfläc
Standort an der Grundschule in Berghausen: Die neue Trainingshalle soll hinter die bestehende Turnhalle (links) auf die Grünfläche gebaut werden. Sie soll nach derzeitigem Planungsstand 27 Meter breit und 45 Meter lang sein.

In einer gemeinsamen Sitzung des Bau- und des Haupt- und Finanzausschusses der Ortsgemeinde Römerberg wurden am Dienstagabend die ersten Pläne für die neue Trainingshalle auf dem Gelände der Schule in Berghausen vorgestellt. Die Grünen waren entsetzt über die geschätzten Kosten für das Bauprojekt.

Architekt Matthias Braun vom Frankenthaler Büro MBPlan hat verschiedene Entwürfe für die neue Trainingshalle für Vereine ausgearbeitet. Alle Entwürfe sehen vor, dass auf die Grünfläche an die bestehende Turnhalle ein niedrigeres Zwischengebäude für Lagerräume angebaut wird und sich daran die etwa fünf Meter hohe Trainingshalle anschließen soll. Bei einer Variante der Planung soll außer der Halle und dem Zwischengebäude auch ein neuer Trakt mit Sanitär- und Umkleideräume gebaut werden. Außerdem würden die bestehenden Räume im Altbau vor der vorhandenen Turnhalle renoviert werden. Insgesamt würde diese Variante laut Braun rund 3,6 Millionen Euro kosten – ohne Baunebenkosten. Für diese müssten dem Architekten zufolge noch einmal rund 23 bis 25 Prozent der Baukosten veranschlagt werden. Bei den anderen Varianten mit Hallen- und Zwischengebäude-Neubau würde der Altbau mitgenutzt und umgebaut werden – einen neuen Trakt mit Umkleide- und Sanitärräumen gebe es nicht. Die Kosten für diese Varianten schätzt der Architekt auf rund 3,4 Millionen Euro – ohne Baunebenkosten. Welche Variante der Halle man wähle, entscheide sich über das Geld, sagte Matthias Hoffmann (Grüne). Als „Sparvariante“ brachte er zusätzlich eine kleinere Halle ins Spiel, die allerdings nicht für die Handballer geeignet wäre. Hoffmann argumentierte, dass die Handballer die Rhein-Pfalz-Halle für sich hätten, wenn die Badminton-, Volleyball- und Tischtennisspieler ausschließlich in der neuen Halle trainieren würden. Helmut Kühner (CDU) hielt dagegen, dass die neue Halle unbedingt für die Handballer geeignet sein sollte, weil die Rhein-Pfalz-Halle ihnen schon jetzt an rund 20 Wochenenden im Jahr nicht zur Verfügung stünde. Als Grund nannte er nicht-sportliche Veranstaltungen, für die die Rhein-Pfalz-Halle mehrere Tage belegt sei. Hoffmanns Sparvariante fand später bei einer Abstimmung keine Mehrheit, sodass der Vorschlag nicht weiterverfolgt wird. Jürgen Schall (Grüne) nannte die Kosten für eine neue Halle eine Katastrophe. Mit Blick auf weitere Bauprojekte wie den Kunstrasenplatz und die neue Kindertagesstätte – Schall kalkulierte mit 1,5 Millionen Euro für den neuen Platz und rund 2,5 Millionen Euro für die neue Kita – sagte er, dass sich die Ortsgemeinde diese Ausgaben nicht leisten könne, auch mit Blick auf die Unterhaltung der Gebäude. „Wir sollten auch noch in 25 Jahren handlungsfähig sein“, sagte Schall. German Reichling (CDU) konnte Schalls Sorgen verstehen, machte jedoch deutlich, dass die Ursache für diese Bauprojekte die Entwicklung der Gemeinde sei. Der Bedarf sei gegeben. Mathias Müller (CDU) schlug vor, sich Gedanken über Zuschussmöglichkeiten zu machen und die unterschiedlichen Entwürfe für die Halle in den Fraktionen zu beraten. Genannt wurden die Sportstättenförderung, bei der bis zu 40 Prozent der Baukosten vom Land übernommen werden könnten, und der Investitionsstock, bei dem bis zu 60 Prozent Förderung möglich seien. Zu Steffen Heilmanns (SPD) Vorschlag, das Bauprojekt zeitlich zu staffeln, sagte Architekt Matthias Braun, dass dies grundsätzlich möglich sei, aber „ein bisschen teurer“ werde, weil die Bautrupps immer wieder neu anrücken und sich einrichten müssten. Braun wird nun noch einen Entwurf ausarbeiten, bei dem die neue Halle entgegen der aktuellen Pläne gedreht wird. Außerdem soll er sich über Zuschussmöglichkeiten informieren. Die Fraktionen werden die Entwürfe bis zur nächsten Sitzung im Oktober oder November besprechen. Für diese drei von Ortsbürgermeister Manfred Scharfenberger (CDU) nach der Diskussion formulierten Vorschläge stimmten neun Mitglieder der Ausschüsse, Thomas Jester-Zürker (CDU) enthielt sich. Die anwesenden Mitglieder der Grünen (Hoffmann, Schall, Clemens Middendorf und Johannes Reinig) sowie Markus Müller und Norbert Pelgen (beide CDU) stimmten dagegen.

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