Speyer Gartenträume und Ölbohrschäume

Was für eine Herausforderung: Bei brütender Hitze haben sich am Sonntagnachmittag die Teilnehmer des Karpfenfestumzugs durch Otterstadts Straßen bewegt. Die Zuschauer an den Straßenrändern erfrischten die Akteure mit Wasserspritzen und versorgten sie an zahlreichen Stellen mit Trinkbarem. Trotzdem gab es einige Hitzeopfer, die vom Arbeiter-Samariter-Bund bestens versorgt wurden.

Auch die Musiker hielten sich tapfer bei der Bullenhitze am Sonntag: die Musikgruppe der TG Waldsee und die Waldsemer Gasserassler unterhielten die Zuschauer ebenso wie der Fanfarenzug Rot-Weiß Speyer, die Spielmannszüge aus Brühl und Ludwigshafen-Gartenstadt, The Golden Lions, und die Kerweborscht. Die Standarte und die Voltigier-Gruppe von Gertrud Vogt begleiten den Festzug schon seit Jahren. Ihnen folgten die Kindergartenkinder der Arche Noah und der Casa Vincentina mit den „Altrheinpiraten“ und „Schlag die Trommel, schwing die Keule“, sowie die Grundschulkinder mit „Fische bunt wie Regenbogen“, die von ihren mitlaufenden Eltern versorgt wurden. Die TuRa-Jugend symbolisierte die neue Verbandsgemeinde und der Angelsportverein zeigte traditionell den Karpfenwagen mit den lebenden Fischen. Die FWG präsentierte einen Wagen, der an die große Not der Otterstadter erinnerte, die im 18. Jahrhundert Hilfe von Schifferstadt bekamen. Die Wasserhinkle aus Altrip mit der Fischerkönigin und den fantasievollen Märchengestalten zeigten die künftige Verbundenheit beider Orte. Nicht leicht war es bei der Hitze für Ortsbürgermeister Bernd Zimmermann, die Rikscha durchs Dorf zu steuern, während die Bürgermeisterin aus Schifferstadt, Ilona Volk, den besseren Part hatte und sich kutschieren lassen konnte. „Wenn die Hitze nicht gewesen wäre, hätten wir eine gemütliche Fahrt mit der Kutsche durch das Dorf genießen können, doch wir haben es gut überstanden“, so das älteste Brautpaar Waltraud und Karl Icking, denen das jüngste Brautpaar Rebecca und André Netter im Cabrio folgte. Beide Paare wirkten bei der Karpfenübergabe an Ilona Volk nach dem Umzug noch recht frisch und genossen den Tag. Der Paddelclub zeigte sich mit seiner Fußgruppe „Kröten sind uns wichtig“ naturverbunden, und Mathias Erbach stellte auf seinem Wagen alte landwirtschaftliche Geräte zur Schau. Der Seniorenbeirat war gleich mit einem ganzen Schiff gekommen. Aus der Nachbarschaft waren sowohl die Brezelbube des Verkehrsvereins Speyer als auch die Pälzer Hexen und Asparagushexen aus Dudenhofen angereist. Der Kirchenchor mit seinen „Gartenträumen“ zeigte die Blütenpracht, die in einem Garten möglich ist. Mit einer „Tierschau auf dem Lindenplatz“ zeigte die Germania, wie es früher war, als Mensch und Tier ihr Wasser noch aus dem Dorfbrunnen holten. Der Sport-Schützenverein verdeutlichte, was auf Otterstadt mit der Erdölbohrung zukommen könnte. „Immer voller wird’s auf der Koller“ – darauf machte der Kollerhof aufmerksam. Die Zeit zurück drehte die TuRa mit ihrem Wagen „Friseur anno dazumal“ und sorgte für so manches Schmunzeln. Auch das Bier des Domhofs aus Speyer wurde bei der Hitze gut angenommen, dies konnte die Uno-Prinzessin aus Waldsee bestätigen, die auf ihrem Turmbau eine gute Aussicht hatte. Ebenso der KCO mit seinem Wagen „Karneval“ und seiner Fußgruppe „Die Rhoihexe vun de Pfalz“. Mit elf Traktoren aus der Zeit von 1952 bis 1970, von denen einer einen „Hitzeschlag“ erlitt, war das Ende des Umzuges in Sicht. (hoku) Festzugsprämierung —Wagen: 1. Mathias Erbach: Historie (alte Geräte, zum Beispiel Ackergeräte) 2. Sport-Schützenverein (Ölbohrung) und ebenfalls 2. TuRa mit „Friseur anno dazumal“. 3. Kirchenchor mit Garten —Wagen mit Fußgruppe: 1. Germania (Tierschau am Lindenplatz) und weiterer 1. Preis: KCO (Karneval) 2. Kollerhof („Immer voller wird’s auf der Koller“) —Fußgruppe:1. Paddelclub („Kröten sind uns wichtig“) 2. TuRa-Jugend (Neue Verbandsgemeinde)

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