Speyer „Ganz gut mit Zahlen“
Ja, ich bin gerade dabei, den Verwendungsnachweis für den Bezirkstag Pfalz zu erstellen, der dem Kunstverein eine Zuwendung für das 50-jährige Jubiläum zugesagt hat. Gleichzeitig bereite ich für die Speyerer Stiftung für Behinderte das Benefizkonzert am Donnerstag, 1. November, 17 Uhr, im historischen Ratssaal vor. Wie sind Sie zum Ehrenamt gekommen? Als ich 1986 nach Speyer kam, habe ich an der Volkshochschule (VHS) einen Italienischkurs belegt. Weitere Teilnehmer waren zwei Vorstandsmitglieder des Kunstvereins. Die Stiftung für Behinderte habe ich zusammen mit Fritz Knutas von der Interessengemeinschaft Behinderter und ihrer Freunde (IBF) gegründet. Was fällt für das Amt an – welche Aufgaben, welcher Zeitaufwand? Beim Kunstverein war ich zunächst Beirats- und dann Vorstandsmitglied, seit 1996 bin ich Geschäftsführer und als solcher so etwas wie ein Finanzvorstand. Bei der Stiftung bin ich Mädchen für alles, das heißt Spendenakquise, Geldanlage und zusammen mit den Gremien die Entscheidung über die Mittelverwendung. Insgesamt sind das durchschnittlich zehn bis zwölf Stunden pro Woche. Haben Sie ein besonderes Talent dafür, das gewisse Etwas? Das müssen andere entscheiden, aber mit Zahlen kann ich schon ganz gut umgehen. In welchen Momenten geht Ihnen das Herz auf? Wenn ich eine tolle Ausstellung erlebe oder die strahlenden Augen von Menschen mit Handicap bei der Übergabe von Spenden sehe. Und wann platzt Ihnen der Kragen? Eigentlich kaum, ich bin aber etwas ungeduldig. Sie tun etwas für andere – wie kann man denn Ihnen helfen? Mir reicht es schon, wenn sich möglichst viele ehrenamtlich – egal wo – einbringen. Und bleibt an den Wochenenden auch Zeit für etwas anderes? Kaum, zumal ich mich auch bemühe die Spiele des 1. FC Kaiserslautern im Fernsehen live zu verfolgen. Zur Person Hans-Peter Rottmann (63), Diplom-Kaufmann, Referatsleiter beim Landesrechnungshof, ist seit 1986 beim Kunstverein Speyer und seit 2006 bei der Stiftung für Behinderte ehrenamtlich tätig. In der CDU-Fraktion ist er seit 1998 Stadtratsmitglied. | Interview: Narin Ugrasaner