Speyer Franziska Pohl ist Vorlesekönigin

„Viel laut lesen, aber nicht zu schnell“: Mit dieser Devise hat Franziska Pohl gestern den Vorlesewettbewerb der Speyerer Sechstklässler in der Villa Ecarius gewonnen. Die elfjährige Schülerin des Gymnasiums am Kaiserdom (GaK) hat sich gegen fünf Konkurrentinnen und zwei Konkurrenten aus weiteren sieben Schulen durchgesetzt.

Gewinner waren alle acht Teilnehmer. Gymnasium am Kaiserdom, Hans-Purrmann-, Friedrich-Magnus-Schwerd-, Nikolaus-von-Weis-Gymnasium und -Realschule plus, Edith-Stein-Schulen und Integrierte Gesamtschule hatten ihre Klassen- und Schulsieger ins Rennen um den Stadtentscheid geschickt. Vorjahressiegerin Julia Selchert, sie besucht inzwischen die siebte Klasse im Edith-Stein-Gymnasium, saß gemeinsam mit Buchhändler Joachim Roßhirt, den Lehrern Ulf Weber und Walter Schönig sowie Angela Magin, der Leiterin der städtischen Kinder- und Jugendbibliothek, in der Jury. „Es war interessant, auf der anderen Seite zu sitzen und Qualitätsunterschiede zu erkennen“, sagte Julia nach der Entscheidung. Die war der Jury nach Auskunft Magins nicht leicht gefallen. Am Ende habe eine Abstimmung über den Stadtsieg entschieden, wies sie auf RHEINPFALZ-Nachfrage auf drei Kandidaten hin, die die Bewertungskriterien „sicherer und flüssiger Vortrag, Aussprache, Lesetempo und Betonung“ ähnlich gut erfüllt hätten.Zum „Aufwärmen“ lasen die Sechstklässler zunächst jeweils drei Minuten lang aus ihrem Lieblingsbuch vor. Mit dem von ihr ausgewählten Kapitel aus John Greens Roman „Eine wie Alaska“, einer Geschichte um Liebe und Tod, gelang es Franziska, die zahlreichen Zuhörer zu fesseln. Unter verschärften Bedingungen ging es für die Sechstklässler in die zweite Runde. Drei Minuten Fremdtext aus Stefan Gemmels Jugendroman „Schattengreifer“ galt es für jeden Teilnehmer zu bewältigen. Magin wies Franziska ihre Passage als vorletzte zu. Souverän nahm die Schülerin die Zuhörer mit auf die Reise durch Zeiten und Kontinente. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich gewinne“, sagte die strahlende Siegerin der RHEINPFALZ, die goldene Urkunde, zwei Buchgeschenke und den Termin für den Bezirksentscheid im kommenden Monat in den Händen. Vorbereiten will sich die Vielleserin seit Kindergartentagen darauf genauso wie auf den Stadtentscheid: „Viel laut lesen, aber nicht zu schnell.“

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