Speyer „Existenzielle Bedrohung“

Sicher „kein kleiner harmloser Unfall“, sondern eine „existenzielle Bedrohung für Mensch und Umwelt“: So schätzt der Stadtverband Speyer des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) den Grundwasserschaden ein, der nach Schadstoffaustritt am früheren Siemens-Gelände besteht (wir berichteten am Dienstag).

Trotz anfänglicher Beschwichtigung von Behörden und politisch Zuständigen werde nun ein befristetes Badeverbot für den Steinhäuserwühlsee („Bonnetweiher“) verhängt, „ein Gewässer, in dem sehr viele Mitbürger jahrelang geplanscht und geschwommen sind“, schreibt Vorsitzender Axel Elfert in einer Stellungnahme. Mittlerweile breite sich der Schaden zudem in weitere Bereiche der Auestraße und des Friedhofs aus. „Alles halb so schlimm oder wo bleibt die Verantwortlichkeit der früheren Firma Siemens und deren jetziger Nachfolgerfirmen“, fragt Elfert. Stadtrat und Ausschüsse seien jetzt gefordert, „im Zuge eines umfangreichen Sanierungskonzepts“ aktiv zu werden – „im Interesse der Menschen und ihrer Umwelt“. Die nun angestrebte Schadensbegrenzung täuscht laut Elfert nicht über „die wohl jahrzehntelange Verunreinigung durch ein Unternehmen hinweg, das hier vor Ort genug Gewinne und Profitraten erwirtschaftete und nach seinem Abzug nicht einfach aus der Verantwortung entlassen werden darf“. Den Nachteil durch die Verschmutzung des Grundwassers müssten die Umwelt und die in Speyer lebenden Menschen tragen. „Deshalb fordern wir Gewerkschaftsvertreter vor Ort konsequente Aufklärung und volle Kostenübernahme für die verantwortlichen Verursacher“, so der Vorsitzende des Stadtverbands. (rhp)

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