Speyer Erfahrener und kaltblütiger

Gefangen: Dudenhofens Torwart Marcel Johann bereinigt die Gefahr vor den Speyerern Milot Berisha (links in Orange) und Marc Thau
Gefangen: Dudenhofens Torwart Marcel Johann bereinigt die Gefahr vor den Speyerern Milot Berisha (links in Orange) und Marc Thau.

«Speyer.» Der FV Dudenhofen hat das Verbandsligaderby beim FC Speyer 09 gestern Abend verdient mit 2:0 (0:0) für sich entschieden. Die bessere Chancenverwertung und die größere Erfahrung gaben den Ausschlag.

Es war ein Aufeinandertreffen zweier grundverschiedener Mannschaftstypen: auf der einen Seite die Gastgeber, die mit Jugend und Schnelligkeit ihren Erfolg suchten. Auf der anderen Seite wartete Dudenhofen mit Routine und der teils stärkeren individuellen Klasse auf. „Wir haben die ersten 20 Minuten gut gespielt. Dann hat sich Dudenhofen darauf eingestellt“, sagte Speyers Trainer Ralf Gimmy. Wie das Derby ausgegangen wäre, hätte FC-09-Stürmer Marc-David Thau nach 13 Minuten statt die Latte ins Tor getroffen, bleibt ungeklärt. Die „Seuche“, wie es Gimmy in den vergangenen Spielen gerne bezeichnete, fand auch gestern Abend eine Fortsetzung. Speyers Chancenausbeute war einfach nicht ausreichend, um eine Mannschaft vom Kaliber FVD in Verlegenheit zu bringen, geschweige denn, sich in der Spitzengruppe der Verbandsliga festzusetzen. Da steht dem Coach noch viel Arbeit ins Haus. Dudenhofen zeigte sich anfangs überrascht von Speyers offensiver Ausrichtung. „Wir haben etwas gebraucht. Aber dann haben wir die Spielkontrolle übernommen“, meinte FVD-Trainer Christian Schultz. Fakt war, dass die Gäste die Speyerer Offensiv-DNA schnell entschlüsselten. Nur Milot Berishas Freistoß, der in der 82. Minute den Pfosten küsste, brachte kurz vor Schluss noch einmal ein kurzes Aufflackern. Ansonsten hatte Dudenhofen die Zwischenräume seiner Viererkette umgehend geschlossen. Speyers Pässe in die Tiefe verfehlten ihre Adressaten. Schultz: „Wir haben wohl über 80 Minuten das beste Saisonspiel abgeliefert.“ Aber es dauerte dennoch bis in die zweite Halbzeit, ehe sich Dudenhofen belohnte. Christopher Koch (48.) und Julian Scharfenberger (82.) nach schönem Koch-Zuspiel zeigten, was Effizienz bedeutet. Dabei zählte für die Gäste kurz vor der Halbzeit ein Tor Scharfenbergers wegen vermeintlichem Abseits nicht – eine fragwürdige Entscheidung der ansonsten sehr souveränen Schiedsrichterin Vanessa Schleicher (VfR Wormatia Worms). Am Ende wünschte Gimmy seinem Gegenüber gar den ersten Platz in der Liga und versprach, mit einem Auswärtssieg bei Primus Gonsenheim helfend zur Seite zu stehen – Weihnachten lässt grüßen. So spielten sie FC Speyer 09: Böhm - De Vico, Backmann (63. Polarczyk), Leposhtaku - Esslinger (46. Steckbauer), Bundus - Nobile, Catovic - Berisha, Erdem (78. Blasczyk) - Thau FV Dudenhofen: Johann - Kopf, Bundenthal, Eppel, Thiede - Bittner (66. Lange), Enzenhofer, Zein, Koch (86. Moritz Stock) - Paul Stock (89. Himmighöfer), Scharfenberger.

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