Speyer Eingewalzter Moränensplitt

Zugegeben, die Maximilianstraße mit ihren rund 600 Metern ist wahrscheinlich mehr beschritten als die Rheinpromenade. Gerade für Fußgänger zählt der Weg am Strom aber auch zu Speyers „Berühmtheiten“. Und dass es einige Debatten um seine aktuelle Neugestaltung auf 950 Metern gibt, erinnert auch wieder an die Maximilianstraße mit ihrem Stöckelschuh-feindlichen Pflaster. Vom alten Pfützen-Splitt geht es am Rhein zu einer neuen Asphalt-Promenade. Die Arbeiter sind fast fertig. Die Kanten waren noch nicht abgefräst, da meldeten sich erste Kritiker zu Wort. „Lieblos hingeworfen“ sei die neue Decke, einer so prominenten Strecke unwürdig, polterte einer. Dass das Neue nicht bei allen auf Gegenliebe stoße, habe er erwartet, gesteht Stadt-Sprecher Matthias Nowack angesichts der Debattierfreudigkeit der Speyerer. Er bittet um Verständnis für die Lösung. „Es ging um eine bessere Begehbarkeit“, sagt Nowack. Der alte Belag habe zu viel Wasser nicht mehr vertragen. Und eine vielleicht schickere Pflasterung sei wegen Hochwassergefahr ausgeschieden: Dort drohten jährlich Unterspülungen. In der Summe mit kleineren Eingriffen beim Flaggenmast sowie einer neuen Möblierung kostet die Umgestaltung 230.000 Euro, wovon 80 Prozent europäische Zuschüsse sind. Über Bänke und Mülleimer hatte es politische Diskussionen gegeben, ebenso über die (gekippte) Entfernung von Hochbeeten – und eben den Belag. Er erhalte eine erdfarbene Beschichtung, waren Skeptiker beruhigt worden. Genau das erklärt, warum sich nun Kritik regt: Der eingewalzte Moränensplitt, der der Optik dienen soll, ist nämlich kaum der Rede wert. Für viele Beobachter ein Fall von: Erwartungen nicht erfüllt.

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