Speyer Ein Abend zu „Satchmos“ Ehren

Wegweisend für alle folgenden Jazzgenerationen: Louis Armstrong bei einem Konzert 1965 in der Frankfurter Jahrhunderthalle.
Wegweisend für alle folgenden Jazzgenerationen: Louis Armstrong bei einem Konzert 1965 in der Frankfurter Jahrhunderthalle.

Um den US-Jazztrompeter Louis Armstrong dreht sich alles in Wort und Musik am Sonntag, 18. Juni, 20 Uhr, beim Speyerer „Kulturbeutel“-Festival im Kulturhof Flachsgasse. Es spielen „Satchmo’s Hot Seven featuring Franz van de Geenen“.

Was ist geplant?

Eine Hommage unter dem Motto „Louis Armstrong – Mein Leben, mein New Orleans“ mit Musik von Armstrong und Texten aus seiner Biografie, die den gleichen Titel trägt. Das Programm hatte im vergangenen Oktober Premiere in der Reihe „Jazz & Lyrics“ der Deutschen Oper Berlin. Federführend sind die Musiker Sebastian Krol und Rüdiger Ruppert, die die Reihe zusammen mit der Intendanz der Deutschen Oper vor etwa zwei Jahren entwickelt haben. Wer musiziert? Als „Satchmo’s Hot Seven“ treten Musiker aus dem Ensemble der Big Band der Deutschen Oper Berlin auf: Martin Auer (Kornett), Patrick Braun (Klarinette, Saxofon), Sebastian Krol (Posaune), Matthias Hessel (Klavier), Kai Brückner (Banjo, Gitarre), Christoph Niemann (Bass) und Rüdiger Ruppert (Schlagzeug). Sänger ist Franz van de Geenen. Der Name der Combo ist eine Referenz an die „Hot Five“ und die „Hot Seven“. In diesen Combos spielten Armstrong und seine erste Ehefrau Lilian Hardin, eine Pianistin aus Memphis, nach 1925 zahlreiche bedeutende Aufnahmen ein. „Satchmo“, eine Verkürzung des Ausdrucks „satchel mouth“, ist Armstrongs bekanntester Spitzname. Er spielt auf sein breites Grinsen und sicher auch sein Mundwerk an – im Straßenslang geht die Übersetzung in Richtung der deutschen „Quadratfresse“. Eine andere, charmantere Lesart bezieht sich auf die Größe seines Mundes und die Art, wie er das Mundstück der Trompete umschloss – „satchel“ bedeutet auch „Schultasche“. Welche Rolle spielen die Texte? Die Texte stehen gleichwertig neben rund zehn Musiktiteln, darunter die bekanntesten seiner Karriere. Es sind Ausschnitte aus Armstrongs Biografie, ausgewählt und rezitiert von Sebastian Krol. Sie spannen, analog zur Biografie, einen Bogen über die Zeit Armstrongs in New Orleans von seiner Geburt 1901 bis zu seinem Weggang nach Chicago 1922. Wer war Louis Armstrong? Einer der ersten Musiker mit dunkler Haut, den die „weiße“ Unterhaltungsindustrie in den USA akzeptierte. Seine Leidenschaft für die Musik entdeckte er in einer Besserungsanstalt. Geboren und aufgewachsen ist er in New Orleans. Von dort startete er mit der Musik auf der Trompete und seiner heiseren, warmen Gesangsstimme eine Weltkarriere. 1960 wurde er mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame geehrt. Er starb 1971. Warum war er so erfolgreich? Armstrong war der erste Starsolist des Jazz, weil er sich von der üblichen Kollektivimprovisation hin zum Solo entwickelte. Stilistisch war er wegweisend für alle folgenden Jazzgenerationen, zudem setzte er mit seiner Technik Maßstäbe für alle Jazztrompeter. Berühmt wurde er zudem für sein Auftreten auf der Bühne, seine Stimme und seinen Gesang. Er nahm für sich in Anspruch, den Scatgesang erfunden zu haben, also das improvisierte Singen mit Silben ohne Wortbedeutung, die rhythmisch und melodisch zur Musik passen. Welches sind seine bekanntesten Lieder? „What A Wonderful World“, „Hello Dolly“, „Potato Head Blues“, Interpretationen von „When The Saints Go Marching In“ und „Mack The Knife“ sowie „We Have All The Time In The World“ aus dem James-Bond-Film „Im Geheimdienst ihrer Majestät“. Vorverkauf Eintrittskarten gibt es bei den RHEINPFALZ-Servicepunkten und beim RHEINPFALZ-Ticketservice unter der Telefonnummer 0631 37016618 sowie der Internet-Adresse www.rheinpfalz.de/ticket.

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