Speyer Die Tränen von Mainz

Mainz. Als der Abpfiff nach der 1:3 (0:2)-Niederlage beim SV Gonsenheim (wir berichteten in RHEINPFALZ am SONNTAG) ertönt, sinken die Spieler des Oberligisten TuS Mechtersheim zu Boden.

Florian Hornig, Shkodran Rexhaj, Fabian Eck, alle haben Tränen in den Augen. Nur Torwart Konstantin Stengel läuft schnell davon, verbirgt sich im Schatten der an den Sportplatz in Mainz angrenzenden Bäume. Ein halbes Dutzend hundertprozentige Chancen entschärfte der Schlussmann. Doch es nutzte alles nichts. Mechtersheims Abstieg steht zwar noch nicht fest, scheint aber doch sehr wahrscheinlich. Auf „vielleicht fünf Prozent“ beziffert Kevin Sigl die Chance, durch die Ergebnisse der Aufstiegsspiele zur Dritten Liga und zur Regionalliga die Klasse zu halten. In der Schlussminute scheiterte der TuS-Angreifer noch vom Elfmeterpunkt an Gonsenheims Keeper Volkan Tekin. Sportlich kam dem keine Bedeutung mehr zu. Aber es passt zu einer Saison, in der es einfach nicht sein soll. Mehr Tore als Meister SV Saar 05 erzielte Mechtersheim. 13 der 17 Niederlagen gab es mit einem Tor Unterschied. „Wir haben den Tabellenplatz nicht heute verschuldet“, sagt Kapitän Andreas Brill – sondern in den vier aus fünf aufeinanderfolgenden Spielen, in denen Mitte der Rückrunde in der Schlussphase Punkte verloren gingen. Brill: „Wir hätten hier gar kein Endspiel haben müssen. Es ist deprimierend.“ Es sei „viel zu einfach, gegen uns Tore zu schießen“, meint Sigl. Und zum Rundenschluss bei hoch motivierten Gonsenheimern zu spielen, ist „eines der undankbarsten letzten Spiele, die man haben kann“. Die verdiente Niederlage fiel nicht zwangsläufig aus. Trainer Manfred Schmitt: „Die erste klare Torchance im Spiel hatten wir, und das 0:1 nach einer Standardsituation war keine Torchance. Außerdem waren dabei drei Mann im Abseits.“ Arif Güclü (14.) traf. Maximilian Kimnach (39.) und Ertan Ekiz (55.) nutzten zwei der zahllosen Lücken im Mechtersheimer Defensivverbund. „Dass wir, zumal nach dem Rückstand, nicht mit hundertprozentigem Selbstvertrauen hier aufspielen, ist klar“, sagt Schmitt. Dabei habe man in den letzten 30 Minuten gesehen, was die Elf kann: „Wir haben uns nicht ergeben.“ Doch das 1:3 von Jannick Immel, der nach Jens Rehhäußers Zuspiel mit einer schnellen Drehung SVG-Innenverteidiger Jonas Raltschitsch auf den Hosenboden setzte und eiskalt vollstreckte (79.), kam für die große Aufholjagd zu spät. Es war wohl der letzte Mechtersheimer Treffer nach elf Oberliga-Spielzeiten am Stück.

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