Speyer Die Juristen haben noch zu tun

RÖMERBERG. Die Insolvenzen der Firmen, die in den vergangenen Jahren angetreten sind, um die Römerberger mit Glasfaser zu versorgen, beschäftigen Insolvenzverwalter und Staatsanwaltschaft weiter. Der Fall der IET Holding GmbH, die sich im Frühsommer 2013 für bankrott erklärte, liegt bei der Kölner Staatsanwaltschaft. Mit den Insolvenzen von Telefunken Communications AG und LiteWave Networks GmbH, die im Juni 2014 Anträge auf Eröffnung von Insolvenzverfahren stellten, ist ein Insolvenzverwalter betraut. Wann die Verfahren abgeschlossen sind, ist offen.

Wie viele Gläubiger letztendlich von der Pleite der Firmen Telefunken Communications AG und LiteWave Networks GmbH betroffen sind und wie hoch die Summe der Forderungen ist, steht noch nicht fest. Das hat Sebastian Brunner, Sprecher des mit der Abwicklung betrauten Kölner Insolvenzverwalters Jaffé, auf RHEINPFALZ-Anfrage mitgeteilt. Nach der Insolvenz war die Rede davon, dass Forderungen von Baufirmen in Höhe von insgesamt einer Million Euro offen seien. Wie berichtet, hatten die ersten Römerberger am 9. April 2014 schon schnelles Internet – zwei Monate, nachdem am 11. Februar von Telefunken Communications und LiteWave Networks der Startschuss gegeben worden war. Im Juni war dann auch schon wieder Schluss mit dem Ausbau: Die Bauarbeiter hatten die Baustellen verlassen, weil sie keinen Lohn bekommen haben. Beide Firmen waren insolvent. Wie lange es noch dauert, bis das Verfahren abgeschlossen ist, ist offen, wie Insolvenzverwalter-Sprecher Brunner berichtet. Die Dauer hänge davon ab, inwieweit noch Anfechtungsansprüche bestehen, deren Geltendmachung der Masse zugutekommen könnten, beziehungsweise davon, inwieweit solche Ansprüche dann auch gerichtlich durchgesetzt werden müssten und wann sie letztlich der Insolvenzmasse zuflössen. Die Pleite des Vorgängers im Glasfaser-Geschäft ist ebenfalls noch nicht abgeschlossen – der Fall liegt vor Gericht: Die Kölner Staatsanwaltschaft brauche noch einige Monate, bis die Ermittlungen gegen Verantwortliche der IET Holding GmbH wegen Insolvenzverschleppung, Betrugs und Veruntreuung von Arbeitsentgelt abgeschlossen sind. Das berichtet Staatsanwalt Daniel Vollmert von der Kölner Staatsanwaltschaft auf RHEINPFALZ-Anfrage. Wie berichtet, schickte die IET Holding GmbH 2012 Vermesser nach Römerberg, es hatte den Anschein, dass sich in Sachen schnelles Internet etwas tut. Im Frühsommer 2013 wurde dann allerdings über das Vermögen der IET Holding und zweier weiterer GmbH – IET Industrial Engineering and Technologies und InventCon Europ – ein Insolvenzverfahren eröffnet. Gegen vier ehemals verantwortliche Personen dieser drei GmbH, die ihren Sitz in Köln hatten, laufen die Ermittlungen der Kölner Staatsanwaltschaft. Wie berichtet, waren zwei Geschäftsführer der IET Holding auch bei den Nachfolgefirmen Telefunken Communications und LiteWave Networks mit an Bord. (snr)

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