Speyer Deutscher Meister zieht Handbremse

«Pforzheim.» Es fehlte nicht viel, und der AV Speyer hätte das deutsche Sportgeschehen um eine Neuerung bereichert: nämlich damit, dass die Zweitbundesliga-Mannschaft eines Vereins dessen Erstbundesliga-Aufgebot in der Leistung übertrifft.

Der AV II gewann schließlich das Dreiertreffen in Grünstadt mit 629,8 Kilopunkten, was in der jungen Geschichte der 2. Liga Bestleistung bedeutet. Erstligist AV I hingegen fuhr beim SC Pforzheim sozusagen mit angezogener Handbremse über die Heberbühne und begnügte sich mit 659,4:538,6 kp und 3:0 Mannschaftspunkten. Demnach wahrte Speyers erste Auswahl mit gerade mal 29,6 kp mehr als die Zweite ihren Saisonnimbus der Unbesiegbarkeit und wies die Schmach ab, von ihrer zweiten Auswahl übertroffen worden zu sein. Freilich, die für den Titelverteidiger und viermaligen deutschen Meister AV Speyer I ziemlich geringe Gesamtleistung plante die Abteilungsleitung ein. Im Hinblick auf den Gruppen-Spitzenkampf am Samstag, 10. März, gegen den in Roding siegreichen Tabellenzweiten AC Mutterstadt, mehr noch aber für das DM-Finale am Sonntag, 22. April, beim Sieger der Gruppe B will Speyer die Karten nicht aufdecken. Björn Günther wies auch in Pforzheim seine Spitzenform nach. Er gewann mit 140 kp (160+182=342 kg) die Gesamt-Einzelwertung vor Tom Schwarzbach (140+170=310=133,4 kp) und Pforzheims superschwerem Olympia-Tschechen Kamil Kucera (160+210=370=131 kp). AV-Abteilungsleiter Frank Hinderberger: „Björn Günther will unbedingt zur Studenten-WM 2018 im September in Polen. Die Norm dafür muss er aber schon vor der Männer-EM Ende März in Bukarest erfüllen, auch, wenn er dort nicht antreten wird. Warum das so ist? Keine Ahnung.“

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