Speyer Der Weg nach Schönstatt führt über Speyer

Am Wochenende hat die katholische Schönstatt-Bewegung ihr 100-jähriges Gründungs-Jubiläum gefeiert. 10.000 Pilger aus 50 Nationen waren dazu nach Schönstatt bei Vallendar im Norden von Rheinland-Pfalz gekommen. Auch Speyer war Etappenziel einer Reisegruppe.

Eine Gruppe junger Männer war am 9. Oktober im italienischen Pompei aufgebrochen, um eine von Papst Franziskus in Rom entzündete Fackel zu Fuß nach Schönstatt zu bringen. Am Donnerstag haben die 94 Teilnehmer des Fackellaufes Station in Speyer gemacht. Mehr als 1600 Kilometer lagen da schon hinter den Läufern. Punkt 19 Uhr trafen die Fackelläufer am Dom ein, um eine kleine Andacht zu halten. Viel Zeit, Speyer zu besichtigen, hatten die Männer nicht eingeplant, da sich auf die Ankunft in Schönstatt vorbereiten mussten. „Dann muss alles klappen, denn wir wollen pünktlich zur Vigil einlaufen“, erklärte Felix Geyer vom Organisationsteam. Übernachtet haben die Fackelläufer in der Turnhalle der Edith Stein Schule. Für einige war die Nacht nur kurz. Am Freitagmorgen um kurz vor 3 Uhr brach die erste Läufergruppe wieder auf. Das Ziel lag nun in greifbarer Nähe, nur noch 172 Kilometer sind es zwischen Speyer und Schönstatt – eine der kürzeren Etappen. In der Regel waren die Tagesetappen 200 bis 230 Kilometer lang. Der Fackellauf war als Staffel organisiert. Die Teilnehmer, Mitglieder der Schönstatt-Mannesjugend, die meisten zwischen 18 und 25 Jahre alt, waren in Gruppen eingeteilt. Während die einen liefen, kümmerten sich die anderen um Unterkunft, Verpflegung und Liturgie. Der Fackelträger lief etwa sechs Kilometer, für die er eine halbe Stunde benötigte, begleitet wurde er von einem Radler. Dann kam der Nächste an die Reihe. Die Bergetappen in den Alpen, die über den 2100 Meter hohen Gotthardpass führten, waren kürzer. Sport ist ein Aspekt des Fackellaufes, doch eigentlich ging es den jungen Männern darum, zu beten. „Wir beten mit den Füßen“, so Felix Geyer. Im Vorfeld haben die Läufer bei Menschen in aller Welt „Anliegen“ gesammelt. Jeder Läufer zog zu Beginn seiner Etappe ein solches Anliegen, um während des Sporteinheit intensiv daran zu denken. „Das sind schon zum Teil schwere Schicksale, die uns da beschäftigen“, sagte Geyer. Die katholische Schönstatt-Bewegung wurde am 18. Oktober 1914 von Pallotinerpater Josef Kentenich (1885 bis 1968) in einer Friedhofskapelle in Vallendar gegründet. Kentenich wollte der Kirche und dem Glauben ein neues Gesicht geben. Im Mittelpunkt steht die Liebe zur Gottesmutter Maria, spirituelles Zentrum ist das „Urheiligtum“ in Schönstatt, in der Pfalz gibt es in Herxheim bei Landau ein Schönstattzentrum. Bekannt ist die Bewegung für Einsatz im Bereich Jugend, Familie und Pädagogik. (krx)

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