Speyer Das erste Mal

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Mönchengladbach (rhp). Die Frauen des Judosportvereins Speyer sind zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte Meister der Bundesliga (Die RHEINPFALZ am Sonntag berichtete). Im Finale der Endrunde in Mönchengladbach setzte sich das Team am Samstag mit 9:4 gegen die TSG Backnang durch.

Dabei hatte es im Vorfeld einige Hiobsbotschaften für JSV-Teamchefin Nadine Lautenschläger gegeben. Außer der Niederländerin Kim Polling fehlten alle ausländischen Kämpferinnen. Zudem musste mit Szaundra Diedrich Speyers deutsche Top-Kämpferin in der Klasse bis 70 Kilogramm verletzungsbedingt passen. Doch wie schon so oft zuvor gelang es dem Team, über sich hinauszuwachsen und die Ausfälle zu kompensieren. Das Halbfinale gegen Wiesbaden wurde mit 11:3 unerwartet deutlich gewonnen. „Ich habe zur Mannschaft gesagt: ,Jetzt sind wir dran, nachdem wir schon zweimal Vizemeister waren`“, so Lautenschläger. Barbara Bandel, Polling, Verena Thumm, Jasmin Külbs und Johanna Müller punkteten zweimal. Jessica Lindner steuerten einen Zähler bei. Gegen Backnang wurde ein enger Final-Kampf erwartete. Zum Auftakt gab es ein Unentschieden zwischen Bandel und Anna-Maria Wagner – durchaus ein Erfolg für die Speyererin, hatte sie vor einem Jahr bei der Bundesliga-Endrunde zweimal gegen Wagner verloren. Anschließend holte Selina Dietzer einen wichtigen Punkt gegen Sarah Loko, bevor Verena Thumm und Johanna Müller auf 3:0 erhöhten. Külbs und Lindner verloren zwar, doch dazwischen hatte ein blitzschneller Ippon von Polling den vierten Punkt für den JSV gesichert. So führte der JSV Speyer zur Halbzeit mit 4:2. Polling holte auch den ersten Zähler nach der Pause. Sie war dafür in die Gewichtsklasse bis 78 Kilogramm hochgerückt und gewann per Ippon gegen Antoinette Hennink. Zwar verkürzte Backnang noch auf 3:5, doch nach einem Sieg durch Verena Thumm brauchte der JSV nur noch einen weiteren Punkt. Diesen holte Johanna Müller in der Kategorie bis 57 Kilogramm. Sie zwang die ehemalige Olympia-Teilnehmerin Romy Tarangul mit einer Würgetechnik zur Aufgabe. Unter den zahlreichen Speyerer Fans und am Mattenrand machte sich bereits Feierstimmung breit, während Nadja Bazynski mit einem Erfolg gegen Iljana Marzok ein weiteres Glanzlicht setzte. Dass Giuseppina Sagona im abschließenden Duell gegen die amtierende Deutsche Meisterin Katharina Menz unterlag, änderte nichts daran, dass Speyer am Ende siegte und damit erstmals den deutschen Meistertitel gewann. „Wir haben nicht damit gerechnet, dass es so eindeutig wird“, sagte Teamchefin Lautenschläger und lobte die Einstellung ihres Teams: „Alle verstehen sich untereinander sehr gut. Im ganzen Saisonverlauf hat man immer wieder gesehen, dass die Kämpferinnen gerne für uns in der Bundesliga antreten, weil es ihnen einfach Spaß macht, dabei zu sein.“ Und dies, obwohl für die meisten Kämpferinnen schon die Fokussierung auf die Olympischen Spiele begonnen hat.

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