Speyer Aufholjagd fast gekrönt

Einen Punkt beigetragen: Speyers Lea Schmid (links).
Einen Punkt beigetragen: Speyers Lea Schmid (links).

«Speyer.» Nach dramatischem Saisonauftakt im Judomaxx hat sich Frauen-Bundesligist JSV Speyer 7:7 von der TSG Backnang getrennt.

Speyer

sah lange wie der sichere Verlierer aus. Doch nach einer furiosen Aufholjagd war der JSV am Ende sogar ein wenig enttäuscht, dass es nur zum 7:7 reichte. 5:2 führte Backnang zur Halbzeit. Verena Thumm und Mascha Ballhaus punkteten. Lea Schmid und die US-Amerikanerin Hannah Martin, die ihren ersten Kampf für den JSV bestritt, ließen sich von ihren Gegnerinnen überraschen und fuhren die erhofften Zähler nicht ein. Auch Seija Ballhaus, Vanessa Benkert und Selina Dietzer unterlagen. Nach der Pause steigerte sich Schmid und verkürzte. Jill Trenz ließ mit ihrer Niederlage gegen Ines Beischmidt die TSG wieder auf drei Zähler wegziehen. Thumm wiederholte ihren Sieg aus der ersten Runde gegen Julia Mollet, und Dietzer glückte ein schneller Erfolg über Friederike Stolze. Martin setzte sich gegen Alina Böhm, die im ersten Kampf Benkert bezwang, in der Verlängerung durch: 6:6. Es kam der Auftritt von Jessica Lindner, die kurzfristig als dritter Wechsel in die Aufstellung kam. In der Halbzeit stillte sie ihr Baby und stand schon unter der Dusche, da sie eigentlich nicht mehr zum Einsatz kommen sollte – bis sich herausstellte, dass Speyer noch einen weiteren Wechsel brauchte. Seit dieser Saison sind nämlich drei vorgeschrieben. Die Kurzfristigkeit des Einsatzes wirkte sich jedoch nicht negativ auf die Leistung aus. Denn Lindner brauchte nur etwas über eine Minute, um Greta Hojczyk zu werfen und Speyer damit erstmals in Führung zu bringen. Neuzugang Jana Ziegler oblag es, gegen die Britin Lubjana Piovesana die Führung zu verteidigen. Und fast wäre ihr dies gelungen. Der Kampf ging in die Verlängerung, und nach 50 Sekunden gab der Matten-Kampfrichter eine Wertung für die Backnangerin, die seine Kollegen aber nach Überprüfung der Video-Aufnahme zurücknahm. 30 Sekunden später war es aber wirklich so weit, Ziegler verlor, und das 7:7 stand fest. „Wir haben uns im ersten Moment schon geärgert, dass wir das Ding nicht gewonnen haben nach diesem tollen zweiten Durchgang“, sagte Teamchefin Barbara Bandel: „Lea Schmid, Selina Dietzer und Hannah Martin haben sich alle richtig gesteigert, und Jana Ziegler hat im letzten Kampf eine tolle Leistung gezeigt, so dass es wirklich fast gereicht hätte. Aber mit etwas Abstand kann ich sagen, dass wir uns schon freuen können, nach dem Rückstand von 2:5 noch unentschieden gekämpft zu haben.“ Da auch die andere Begegnung des ersten Kampftages zwischen Karlsruhe und Sindelfingen remis ausging, liegen alle Mannschaften der Südgruppe mit einem Punkt gleichauf. „Das ist eine gute Ausgangslage für uns, jetzt den Kampf mit dem großen Favoriten hinter uns zu haben“, meinte Bandel. Gegen Karlsruhe und Sindelfingen peilen die JSV-Frauen die Qualifikation für die Finalrunde an.

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