Speyer Verteidiger wirft Polizei Versäumnisse in Speyerer Mordfall „Thai Orchidé“ vor

Tatort Roßmarktstraße: Nach der Tat im Sommer 2012 herrschte große Anteilnahme. Archivfoto: Lenz
Tatort Roßmarktstraße: Nach der Tat im Sommer 2012 herrschte große Anteilnahme. Archivfoto: Lenz

Kritik an der Polizeiarbeit im Mordfall „Thai Orchidé“: Friedrich Demandt, Verteidiger des 47-Jährigen, den die Staatsanwaltschaft wegen Mordes im August 2012 angeklagt hat, wirft den Ermittlungsbehörden vor, dass sie seinen Mandanten auf dem „Kieker“ hätten und daher gegen andere Tatverdächtige nur unzureichend ermittelt worden sei.

Verteidiger sieht Widersprüche



Am Montag wurde im Verfahren am Landgericht Frankenthal fünfeinhalb Stunden lang der damalige Leiter einer Sonderkommission der Polizei befragt. Es habe zahlreiche weitere Verdächtige gegeben, die fast alle – ebenso wie der Angeklagte – der Justiz bekannt waren. Die seien für die Polizei aber spätestens 2013 alle „abgefrühstückt“ gewesen. „Sind Ihnen diese Widersprüche nicht aufgefallen, warum geht man diesen nicht nach“, fragte Demandt immer wieder, als es darum ging, warum die anderen Tatverdächtigen für die Kripo weggefallen waren. Widersprüche sieht Demandt unter anderem bei den Ermittlungen zu dem Besitzer der Nachtbar, die der Tatort war. Auch bei anderen Verdächtigen habe die Polizei nicht ausreichend ermittelt, so Demandt. So seien Werkzeuge, die bei einem Verdächtigen gefunden wurden, nicht kriminaltechnisch untersucht worden.

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