Speyer „So wie er war“

Erinnerung an Helmut Kohl: Maike Kohl-Richter übergibt das Porträt an den Vorstandsvorsitzenden der Stiftung Historisches Museum
Erinnerung an Helmut Kohl: Maike Kohl-Richter übergibt das Porträt an den Vorstandsvorsitzenden der Stiftung Historisches Museum der Pfalz, Werner Schineller (links), und an Museumsdirektor Alexander Schubert.

Im Historischen Museum der Pfalz in Speyer hat gestern Maike Kohl-Richter, Witwe von Altkanzler Helmut Kohl, ein Foto ihres Ehemannes übergeben. Es ist ein besonderes Porträt des Vielfotografierten: das nämlich, mit dem am 1. Juli des vergangenen Jahres beim Trauerakt im Europäischen Parlament in Straßburg und anschließend beim Trauergottesdienst im Speyerer Dom seiner gedacht wurde.

Museumsdirektor Alexander Schubert und Werner Schineller, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Historisches Museum der Pfalz, nahmen das großformatige Foto mit Dankesworten entgegen. Es soll die derzeit noch geöffnete Ausstellung „Weltbühne Speyer“ ergänzen und anschließend einen Platz in der zeitgeschichtlichen Dauerausstellung, die neu konzipiert wird, finden. Kohl-Richter, die seinerzeit das Porträt ausgewählt hatte, sagte: „Das Foto habe ich selber 2014 bei einer privaten Feier aufgenommen. Es zeigt meinen Mann so, wie er privat in den letzten Jahren war, nachdem er nicht mehr die Verantwortung als Bundeskanzler hatte. Schauen Sie es sich an: Aus dem Bild spricht Liebe, Humor, Kraft und Zuversicht. So war er wirklich, und so sollen sich die Menschen an ihn erinnern. Ich finde es sehr angemessen, ihn in dieser Weise im Foto zu zeigen.“ Auf die Frage nach dem Orden, den er am Revers trägt, antwortete sie: „Es ist die höchste Stufe des Bundesverdienstkreuzes. Diese Auszeichnung war ihm wichtig.“ Schubert erläuterte: „Helmut Kohl, Ehrenbürger Europas, war die bedeutendste aus der Pfalz stammende Persönlichkeit des 20. Jahrhunderts – mit einer starken Verbindung zu Speyer. Gleichzeitig hatte er auch eine Brückenfunktion in Europa übernommen. Während seiner Zeit als Bundeskanzler hat er nahezu alle bedeutenden Personen der Zeitgeschichte nach Speyer gebracht. Aber auch nachdem er nicht mehr Bundeskanzler war, war seine Verbindung zu Speyer intensiv. Er kam regelmäßig hierher, besonders in den Dom. So ist es wichtig und angemessen für das Museum, eine Sammlung ,Helmut Kohl’ anzulegen und ihn als Mittelpunkt der neu zu konzipierenden Ausstellung zur Zeitgeschichte mit seinem Bezug zu Speyer zu präsentieren. Die jetzige Ausstellung ,Weltbühne Speyer’ wird zu einem wesentlichen Teil in der geplanten Dauerausstellung aufgehen.“ Zur Sache Die Ausstellung „Weltbühne Speyer“ widmet sich den Staatsgästen, die auf Einladung des Bundeskanzlers Helmut Kohl in den Speyerer Dom gekommen waren; während seiner 16-jährigen Kanzlerschaft von 1982 bis 1998 machte er damit Speyer zur Begegnungsstätte der Mächtigen. Die Schau ist bis 29. Juli, dienstags bis sonntags, 10 bis 18 Uhr, im Historischen Museum der Pfalz zu sehen.

x