Speyer „Macht Spaß und prägt den Geist“

Können alle Latein und Griechisch perfekt: Preisträger im Bundeswettbewerb der beiden alten Sprachen und ihre Lehrer gestern in
Können alle Latein und Griechisch perfekt: Preisträger im Bundeswettbewerb der beiden alten Sprachen und ihre Lehrer gestern in Speyer.

Im Friedrich-Spee-Haus am Edith-Stein-Platz sind gestern die Rheinland-Pfalz-Sieger des Bundeswettbewerbs Fremdsprachen in den Fächern Latein und Altgriechisch geehrt worden. Der Gastgeber, das Gymnasium am Kaiserdom (GaK), stellte mit Abstand die meisten Preisträger: Ministerialrat Klaus Sundermann sprach von einem beispiellosen Erfolg für die Schule. Das Niveau sei hoch wie nie gewesen. Wer jedoch glaube, dass die Gewinner eines solchen Preises nur einseitig begabt sind, täusche sich.

Die Erstplatzierte des Solo-Wettbewerbs, Anna Nesemann aus Speyer, bekommt große Augen, wenn sie von ihrer Leidenschaft Altgriechisch berichtet. Die 15-jährige Schülerin sieht im Lernen der antiken Sprache die Voraussetzung für ihre geistige Weiterbildung: „Griechisch macht Spaß und prägt den Geist.“ Nesemann ist aber nicht nur begabt in alten Sprachen. Sie tanzt, spielt Kontrabass und liebt ebenfalls moderne Fremdsprachen: Zusätzlich zu ihren drei Schulsprachen lernt sie in ihrer Freizeit Spanisch. Auch der zweitplatzierte Solo-Teilnehmer, David Sauer, ist nicht gerade einseitig begabt: Der 14-Jährige aus Mühlhausen spielt Hockey, Klavier, forscht in seiner Freizeit in Naturwissenschaften. Er gewann bereits einige Preise bei „Jugend forscht“. Für ihn sind die Fremdsprachen besonders interessant, um naturwissenschaftliche Begriffe zu verstehen. Lisa-Louisa Funk belegte Platz sieben. Die 15-Jährige aus Schifferstadt spielt Querflöte im Orchester und treibt ebenfalls gerne Sport. Auch im Team-Segment feierte das GaK die meisten Siege: Neun Schüler der Klasse 10c gewannen gemeinsam mit ihrem Lateinlehrer Hartmut Loos mit ihrem Film „Venatio Neronis (Die Jagd des Nero)“ den zweiten Preis. Drei Schülerinnen der Klasse 10a und ihr Lehrer, Axel Sütterlin, folgten auf Platz drei mit ihrem Film auf Griechisch und Latein, Titel: „Cui bono (Wem zum Vorteil?)“ Nach einer Vorstellung der Stadt für alle Angereisten, freute sich Hartmut Loos über die Ehre für seine Schule. Musikalisch wurde die Veranstaltung unterstützt von einer Bläsergruppe aus Schülerinnen der Klassen neun und zehn. Ministerialrat Klaus Sundermann (Mainz) lobte nach einem kurzen Exkurs in die Antike das Engagement von Lehrern und Schülern. Den Erfolg des GaK bezeichnete er als „beispiellos in der Geschichte des Wettbewerbs“. Auch der Vorsitzende des Altphilologenverbands, Georg Ehrmann, und Landeswettbewerbsleiter Achim Finkenauer gratulierten. Dann wurden die Preise unter tosendem Applaus an die Schüler verliehen. Einige Preisträger werden nun auf verschiedene Sprachenturniere eingeladen. Ingesamt wurden elf Solo-Teilnehmer und drei Schul-Teams für ihre Leistungen ausgezeichnet.

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