Saarland Sturm „Sabine“: Am Homburger Zollbahnhof kommt die Eisenbahn nicht mehr weiter

Im St. Ingberter Stadtteil Sengscheid stürzte eine Tannen-Baumreihe auf eine Straße.
Im St. Ingberter Stadtteil Sengscheid stürzte eine Tannen-Baumreihe auf eine Straße.

Sturm „Sabine“ hat zum Wochenbeginn bei Kirkel-Limbach zeitweise die Eisenbahnlinie nach Homburg blockiert. Bei Einöd musste die Autobahn 8 gesperrt werden, weil ein umgekippter Baum einen Unfall ausgelöst hat. In Saarbrücken machte der Zoo dicht.

Am Sonntagabend, 9.Februar, warf das Unwetter im Raum Homburg einen Baum auf die Fahrbahn der Autobahn 8 kurz vor der Ausfahrt Einöd. Die Polizei musste die A 8 in Fahrtrichtung Zweibrücken so lange sperren, bis die Gefahr beseitigt war. Der Stamm war auf die Leitplanke gefallen und hatte sie verbogen. Zwei Autofahrer konnten dem Hindernis nicht mehr ausweichen. Ihre Fahrzeuge wurden beschädigt, als sie gegen Teile des Baumes prallten. Verletzt wurde beim Unfall niemand.

Brandalarm in Industriebetrieb

Insgesamt hat die Homburger Feuerwehr rund 60 Sturm-Einsätze gezählt. „Sabine“ warf in der Kreisstadt zahlreiche Bäume um, ließ Dachziegeln und Gegenstände durch die Luft wirbeln. 100 Feuerwehrleute aus allen Homburger Stadtteilen waren bei rund 45 Einsätzen gefordert. Unter anderem löste starker Wind einen Fehlalarm an einer Brandmeldeanlage in einem Industriebetrieb aus. Am Saalbau lösten sich am Sonntagabend gegen 21.30 Uhr Teile vom Dach. Der betroffene Bereich wurde großflächig abgesperrt. Die Landstraße 222 zwischen Beeden und Wörschweiler wurde wegen umgestürzter Bäume voll gesperrt. In allen Stadtteilen kam es zu Verkehrseinschränkungen. Am Montagvormittag musste der Löschbezirk Einöd einen Kleinbrand löschen. Die Homburger Stadtverwaltung hielt ihren Wertstoffhof am Zunderbaum am Montag ganztätig geschlossen. Seit Dienstag ist er wieder normal geöffnet. Das Bürgertelefon, das die Stadt wegen des Orkans seit Sonntagabend geschaltet hatte, wurde inzwischen abgestellt.

In der Region Neunkirchen gab es laut Feuerwehrsprecher Christopher Benkert nur wenige Schäden. Auch hier ging es meist um umgestürzte Bäume. Diese lagen etwa an der Westspange in Neunkirchen, in Kohlhof, in Heinitz und auf der Landesstraße 287 bei Wiebelskirchen. Am Montag mussten dann Bäume von Straßen in der Innenstadt sowie in Ludwigsthal, Hangard und Wiebelskirchen geräumt werden.

Weil der Sturm Dachziegeln der Ludwigschule in St. Ingbert auf den Schulhof geweht hat, ließ die Stadt das Schulgebäude sperren. Bei Rohrbach musste ein Baum umgesägt werden, der auf die A 6 ragte. Insgesamt zwang „Sabine“ bis zu 90 St. Ingberter Feuerwehrleute zu Einsätzen an 42 Stellen zwischen Sonntag, 20 Uhr, und Dienstag, 5 Uhr morgens. Straßen wurden vom Regen überflutet. Im Stadtteil Sengscheid fiel eine Tannen-Baumreihe um; die Zufahrt zum Parkplatz am Naturdenkmal Stiefel musste geräumt werden. In der Nacht auf Dienstag unterstützte die Drehleiter aus St. Ingbert einen Motorsägen-Einsatz der Wehr in Spiesen: Dort war an der Autobahnabfahrt der A 8 ein Baum gefährlich abgestürzt.

Saarbrücker Spielplätze noch immer gesperrt

In Saarbrücken blieb am Montag, 10. Februar, wegen Windbruchgefahr der Zoo geschlossen. Seit dem darauffolgenden Dienstag ist der Zoo aber wieder geöffnet. Geschlossen wurden zu Wochenbeginn auch die beiden Grundschulen Füllengarten und Folsterhöhe. Die Kindertagesstätte Pfaffenkopf ist immer noch geschlossen. Weiter gesperrt bleiben die beiden Saarbrücker Abenteuerspielplätze Meiersdell und Eschberg. Dort muss noch der Zustand des Baumbestands geprüft werden. Der am Montag ebenfalls geschlossene Schwarzenberg-Aussichtsturm ist wieder geöffnet.

In der Gemeinde Kirkel wurde die Feuerwehr in der Nacht auf Montag zu sieben Sturm-Einsätzen gerufen; sie war ab Sonntag, 20 Uhr, bis 4 Uhr morgens tätig. Die Kaiserstraße (L 119) zwischen Limbach und Kirkel wurde wegen Windbruchgefahr zeitweise voll gesperrt. Weil Bäume auf die Bahnlinie zwischen Limbach und Homburg gestürzt sind, konnte ein Personenzug am Zollbahnhof nicht weiterfahren. Die Kirkeler Feuerwehr musste etwa zehn Passagiere aus dem Zug holen und nach Homburg an den Bahnhof bringen. Wie Wehrsprecher Kai Dörner erläutert, hatten Orkanböen viele Bäumen entwurzelt oder abgebrochen. Dadurch wurde der Verkehr auf Orts- und Landstraßen sowie auf der Autobahn 8 gefährdet.

Dieser Baum fiel auf ein Auto in St. Ingbert.
Dieser Baum fiel auf ein Auto in St. Ingbert.
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