Homburg Keine Brennstoffzell-Produktion bei Schaeffler Homburg

Die Zufahrt zum Schaeffler-Werksstandort am Homburger Zunderbaum.
Die Zufahrt zum Schaeffler-Werksstandort am Homburger Zunderbaum.

Die Hoffnung, dass am Homburger Schaeffler-Werksstandort vielleicht doch noch eine Abteilung Brennstoffzelle verbleiben kann, hat sich zerschlagen. Am Dienstag, 2. März, wurde der Betriebsrat über das endgültige Aus für einen solchen Produktionszweig in Homburg informiert.

Demnach soll die Abteilung Brennstoffzelle an den Schaeffler-Sitz nach Herzogenaurach verlegt werden. Der Homburger Betriebsratsvorsitzende Salvatore Vicari nannte dies am Donnerstag, 4. März, einen „Tiefschlag“. Dabei gebe es viele Chancen für beide Standorte. „Unsere Abteilung Brennstoffzelle können wir der Organisation im Kompetenzzentrum Herzogenaurach angliedern“, sorgt sich Vicari um die langfristige Beschäftigung in Homburg. „Eine verschärfte Diskussion zu Klimaschutzzielen, E-Mobilität und der politische Wille, die Transformation so schnell wie möglich umzusetzen, verunsichern alle Beschäftigten und gefährden mit der aktuellen Entscheidung der Geschäftsleitung die Beschäftigung am Standort Homburg.“ Jetzt müsse das Management den Homburger Mitarbeitern eine Alternative zeigen, die Sicherheit gebe.

Werk Homburg stellt alle Arbeiten an dieser Technik ein

Wie Peter Vollmar berichtet, der stellvertretende Chef der Gewerkschaft IG Metall Homburg-Saarpfalz, sollen im Homburger Werk jetzt alle Arbeiten an der Brennstoffzelltechik eingestellt werden. „2100 Arbeitsplätze bei Schaeffler hängen direkt oder indirekt am Verbrennungsmotor“, sagt Vollmar. „Ohne Perspektive auf alternative Produkte, unabhängig vom Verbrennermotor, sind nicht nur die Arbeitsplätze und Einkommen von Tausenden Familien in Gefahr. Es könnte einen Schock für die ganze Region bedeuten.“ Schaeffler wolle sich mit der Brennstoffzelle auf ein „Kompetenzzentrum Wasserstoff“ in Herzogenaurach konzentrieren.

Der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Thomas Dettweiler spricht von einem Schlag ins Gesicht der Homburger Mitarbeiter, „die die Idee zur Neuentwicklung und Herstellung einer Brennstoffzelle vorangetrieben haben. Neue Technik in Homburg für Schaeffler zu entwickeln und dann nichts vom Kuchenstück abzubekommen, ist ein falsches Signal und nicht zukunftsgerichtet für den Standort.“

Betriebsrat und IG Metall wollen die Entscheidung des Arbeitgebers nicht nachvollziehen und fordern, dass die Brennstoffzellen-Abteilung in Homburg erhalten bleibt. Sie solle mit dem Kompetenzzentrum in Herzogenaurach zusammenarbeiten. Nur so könne man in einer Zukunft ohne Verbrennungsmotor in Homburg die Arbeitsplätze halten.

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