Homburg/Neunkirchen Auch im Saarland treibt das Virus die Arbeitslosenzahlen in die Höhe

Jürgen Haßdenteufel
Jürgen Haßdenteufel

Auch im Saarland hat sich im April die Zahl der Arbeitslosmeldungen wegen der Corona-Krise extrem erhöht. Betriebe stellen derzeit kaum noch ein. „Vor allem findet die sonst übliche Frühjahrsbelebung in diesem Jahr nicht statt“, sagt Jürgen Haßdenteufel, der scheidende Geschäftsführer der saarländischen Arbeitsagentur.

Nach 33 Jahren im Dienst der Bundesagentur für Arbeit (BA) hat sich Jürgen Haßdenteufel Ende April in den Ruhestand verabschiedet. Seine Nachfolgerin Madeleine Seidel hat nun zum 1. Mai den Vorsitz der Geschäftsführung im Saarland übernommen. Bisher war sie operative Geschäftsführerin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz/Saarland.

Haßdenteufels letzter monatlicher Arbeitsmarktbericht seiner Karriere ist zugleich der erste, der im Zeichen der Corona-Krise steht. „Würde die Arbeitsagentur im Moment nicht über Kurzarbeitergeld eine starke Brücke für viele Betriebe bauen, wären noch deutlich mehr Männer und Frauen von Arbeitslosigkeit betroffen und viele Unternehmen in ihrer Existenz bedroht“, erläuterte der Geschäftsführer.

Saarpfalz-Kreis: 461 Erwerbslose mehr

Im Saarpfalz-Kreis zählte die Arbeitsagentur im April 4193 Arbeitslose. Dies bedeutet eine Zunahme gegenüber März um 461 Betroffene. Im Vergleich zum April 2019 waren im Saarpfalz-Kreis jetzt 515 Arbeitslose mehr gemeldet – eine Zunahme um rund 14 Prozent. Im April betrug die Quote 5,4 Prozent. Sie ist sowohl gegenüber März 2020 als auch gegenüber April 2019 jeweils um 0,6 Prozentpunkte angestiegen.

Zunahmen in Neunkirchen und St. Wendel

Der Landkreis Neunkirchen meldet für April 5641 Arbeitslose, also 570 mehr als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr hat die Erwerbslosigkeit dort sogar um 782 Betroffene zugenommen. Die Arbeitslosenquote im Kreis Neunkirchen liegt aktuell mit 7,8 Prozent um 0,8 Prozentpunkte über dem Wert vom März.

Im Kreis St. Wendel wurden für April 1873 Erwerbslose gezählt. Das sind 263 Frauen und Männer mehr als im März. Die Quote lag mit 3,9 Prozent um 0,6 Prozentpunkte über dem Wert des Vormonats.

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