Bobenheim-Roxheim Wildvogel-Auffangstation braucht Unterstützung

Werden in der Auffangstation aufgepäppelt: junge Spatzen.
Werden in der Auffangstation aufgepäppelt: junge Spatzen.

Päppler – so heißen die ehrenamtlichen Helfer der Wildvogel-Auffangstation in Bobenheim-Roxheim. Doch es gibt nicht mehr genug von ihnen. Stationsleiterin Sarah Tretter will die Reißleine ziehen. Der Verein brauche dringend Nachwuchs, sagt sie.

Frau Tretter, worum kümmern Sie sich als Stationsleiterin?
Ich bin für alle tierschutzrechtlichen Belange zuständig und jeden Tag auf unserem Gelände. Neben tierpflegerischen Tätigkeiten gehört viel Organisatorisches zur Leitung, also Dienst- und Telefonpläne schreiben oder E-Mails beantworten. Und natürlich Neuzugänge betreuen oder Rückmeldungen geben, wenn jemand ein verletztes Tier gefunden hat.

Welche Arbeiten sind in der Station zu erledigen?
Wir sind sieben bis acht Ehrenamtliche, fünf stemmen momentan die Aufgaben auf dem Stationsgelände. Dort fallen täglich etwa vier Stunden Arbeit an. Von unseren elf Volieren sind derzeit aber nur drei besetzt. Wir haben ungefähr 30 Stadttauben und zehn Wildtauben. Wer bei uns einen Stationsdienst macht, der schaut erst mal bei einem Rundgang, wie es den Tieren geht, und ist dann für deren Fütterung und die Reinigung der Volieren verantwortlich. Helfer sollten zuverlässig, flexibel und sich für nichts zu schade sein. Unser Telefondienst lief bisher über fünf Stunden am Tag, das hat sich irgendwann auf unser „normales“ Berufsleben ausgewirkt. Weil wir das nicht mehr leisten können, kümmert sich jeder Päppler nun um ein bestimmtes Einzugsgebiet oder eine bestimmte Vogelart. Eine zentrale Notfallnummer gibt es nicht mehr.

Wieso gab es diese Änderung?
Personell sind wir so langsam aufgeschmissen. Durch Krankheit, Allergien, Schwangerschaften und Wegzug ist unser Mitgliederkreis immer weiter geschrumpft. Ich selbst kann die Stationsarbeit nur noch schwer mit meinem Beruf als Zahnarzthelferin vereinbaren und werde die Leitung Ende des Jahres an ein anderes Team abgeben, das neue Ideen entwickeln will, damit der Betrieb in der Station weiterlaufen kann. Futter- und Tierarztkosten lassen sich über Spenden finanzieren. Das Problem liegt eher in der fehlenden Zeit und im Helfermangel. Für die Aufgaben in der Station bräuchten wir eigentlich zwei fest angestellte Tierpfleger, die sich um das 2500 Quadratmeter große Areal kümmern. Der Bedarf für eine Wildvogel-Auffangstation in der Region ist da, das merken wir immer wieder.

Termin

Jahreshauptversammlung des Vereins Wildvogel-Auffangstation Nonnenhof am Samstag, 23. Oktober, 10 Uhr, auf dem Stationsgelände, Nonnenhof 5, in Bobenheim-Roxheim. Anmeldung per E-Mail an info@wvas-nonnenhof.de erforderlich. Es gilt die 3G-Regel. Weitere Infos im Netz unter www.wvas-nonnenhof.de.

Stationsleiterin Sarah Tretter
Stationsleiterin Sarah Tretter
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