Rhein-Pfalz Kreis Wer kümmert sich um den Wald?

In Rheinland-Pfalz betreuen staatliche Forstämter die Wälder. Der Staatswald wird nach den Zielvorgaben der Landesregierung bewirtschaftet, die Kommunalwälder nach den Vorstellungen der jeweiligen Kommune. Privatwaldbesitzer werden von den Profis beraten. Die Verwaltungsstruktur der Forstämter ist nicht deckungsgleich mit dem Zuschnitt der Landkreise. Das Forstamt Bad Dürkheim ist zuständig für den Wald von Böhl-Iggelheim, das Forstamt Pfälzer Rheinauen (mit Sitz in Bellheim) für den restlichen Rhein-Pfalz-Kreis. Die Forstämter sind in Forstreviere unterteilt. In jedem Forstrevier gibt es einen zuständigen Revierförster. Sie werden unterstützt durch „zentrale Funktionsförster“, die spezialisiert sind auf die Bereiche Forstbetriebsarbeiten, Umweltbildung, Naturschutz und öffentliche Planungen, die den Wald betreffen. Forstwirtschaftliche Ziele sind, die Schutz-, Nutz- und Erholungsfunktion des Waldes zu sichern. Schwerpunkt moderner Forstwirtschaft ist der Waldnaturschutz: Waldteile werden „unaufgeräumt“ gelassen. Es wird nicht jedes tote Stück Holz herausgeholt. „Für die Generation, die den Krieg miterlebt hat, war das unerträglich, mögliches Brennholz im Wald zu lassen. Heute können wir das und helfen damit dem Wald“, sagt Ernst Christian Driedger. Der Totholzanteil, also Holz, das der natürlichen Entwicklung und dem Zerfall überlassen wird, sorgt für Artenvielfalt, denn es bietet Tieren und Pflanzen Lebensraum, die auf zerfallende Holzstrukturen angewiesen sind. Beispielsweise der Specht, der Hirschkäfer oder die empfindliche Lungenflechte leben in, von und auf alten, absterbenden Bäumen. Driedger: „Flächen naturnah zu belassen, ist ein großer Sprung in der Geschichte des Waldes. Aufgabe der Förster ist, auf Ausgewogenheit zu achten – Naturschutz, Erholungs- und Wirtschaftsfaktor unter einen Hut zu bekommen.“ (btw)

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