Rhein-Pfalz Kreis Scheunendach soll repariert werden

Neuhofen. Ein seit langer Zeit diskutiertes Projekt scheint nun in trockenen Tüchern zu sein: Das Dach der Neuhofener Museumsscheune soll erneuert werden. Das hat der Bau- und Grundstücksausschuss in seiner Sitzung am Dienstagabend beschlossen.

Das Gebäude und dessen Gartengrundstück gehören der Gemeinde, wurden aber dem Heimat- und Kulturkreis (HKK) überlassen, der nicht nur das Anwesen pflegt, sondern dort auch – im Auftrag der Ortsgemeinde – kulturelle Veranstaltungen ausrichtet. Nach Angaben des Vereins ist das jedoch seit Jahren nur noch mit Einschränkungen möglich, weil das Dach an mehreren Stellen undicht ist. Eindringender Regen habe schon ausgestellte Exponate zerstört und sorge dafür, dass das reibungslose Gelingen von Ausstellungen, Konzerten oder Märkten vom Wetter abhängig ist. Die Mängel des nach Kriegsende errichteten Notdachs waren häufig Thema in Ausschuss- und Gemeinderatssitzungen. Deshalb steht die Erneuerung auch auf einer Liste von förderungswürdigen Projekten, die die Verwaltung im Zuge der Kommunalreform eingereicht hat. Ein Landeszuschuss von höchstens 50.000 Euro wurde bewilligt und nach den Berechnungen eines Architekten genügt diese Summe, um 50 Prozent der Baukosten zu stemmen. Wenn Neuhofen die Landesmittel in Anspruch nehmen will, muss bis spätestens 15. Oktober ein entsprechender Antrag gestellt werden. Dies haben sieben von zehn Ausschussmitgliedern in der Sitzung beschlossen. Die größten Bedenken äußerte Ralf Marohn (FDP). Er sieht angesichts des beschränkten Gemeindebudgets keinen dringenden Handlungsbedarf. Zum einen sei die Museumsscheune nicht der einzige Veranstaltungsort in Neuhofen. Zum anderen glaubt der Freidemokrat, dass noch weitere Kosten entstehen, weil auch Sanitärräume fehlen: „Das Dach und der Bau einer Toilettenanlage könnten bis zu 150.000 Euro kosten. Für dieses Geld können wir selbst ein Kulturprogramm machen.“ Dem widersprach Ortsbürgermeister Gerhard Frey (parteilos). Die Scheune und der zugehörige Garten seien geradezu prädestiniert für Ausstellungen, Märkte oder kleinere Konzerte – zumal der alternative Veranstaltungsort, das Bürgerhaus Neuer Hof, häufig ausgebucht sei. Im Übrigen habe die Gemeinde den HKK mit der Organisation kultureller Veranstaltungen beauftragt und an diese Zusage wolle man sich halten. Nicht zuletzt sieht sich Frey auch in der Pflicht, durch die Erneuerung des maroden Dachs die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Diese Aussage unterstützte der Beigeordnete Uwe Wolf (SPD): „Hier geht es nicht um eine Luxussanierung, sondern lediglich um eine Maßnahme, die das Gebäude erhält.“ Seine Parteikollegen brachten in diesem Zusammenhang die mögliche Sanierung des benachbarten alten Rathauses ins Gespräch. Mit seiner Zustimmung für die Dachreparatur will Wolfgang Kraus auch eindeutige Signale für eine längerfristige Perspektive geben. Die Scheune und das Rathaus seien ein gutes Gesamtpaket, für das es ein gemeinsames Nutzungskonzept geben sollte, unterstrich der Sozialdemokrat. Die Nachfrage von Denise Fleischmann aus der CDU-Fraktion wurde indes nicht ausführlich beantwortet: „Ich höre immer von Konzepten, die irgendwann mal erstellt und umgesetzt werden sollen. Wann weiß man denn eigentlich konkret, wohin die Reise gehen soll?“

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