Rhein-Pfalz Kreis Quer durch Disneys Filmmusik

Mutterstadt. Woran sie im vergangenen halben Jahr getüftelt haben, präsentierten am Freitagabend Blas- und Streichorchester der Kreismusikschule im Mutterstadter Palatinum. Im zweiten Teil des Jahreskonzerts standen alle 80 Musiker als Sinfonieorchester gemeinsam auf der Bühne – eine Premiere.

Joseph Haydn hätte der Auftritt der Streicher, die den Abend einleiteten, gefallen. Das Allegro molto, Andante siciliano und Presto seiner Sinfonia Nr. 27 spielten sie mit einer beeindruckenden Professionalität und Expertise und ernteten dafür jede Menge Applaus. Aber auch bei den anderen beiden Stücken zeigte sich das Publikum begeistert. Diese waren zwar nicht mehr im Stil der Wiener Klassik, verwöhnten das Ohr des Zuhörers aber dennoch mit schönen Klängen. Sei es beim spannungsgeladenen Concerto Palladio von Karl Jenkins oder bei der Bluegrass Fiddle Frenzy von Bill Monroe, die klang, als hätte man ein irisches Volkslied für ein Orchester umgeschrieben. Was blieb, war ein interessantes Zusammenspiel aus gezupften und gestrichenen Instrumenten. Weniger modernen Tönen blieb nach einer Begrüßung durch den Kreisbeigeordneten Konrad Reichert zunächst auch das Blasorchester treu, indem es seinen Part mit Canticum von James Cournow einleitete. Danach aber dominierten solche Stücke, die man gut bei einer Militärparade hätte hören können. Besonders die Komposition Parade von Andre Waignein machte ihrem Namen mit viel Trommelwirbel und Paukenschlägen alle Ehre. Nach der Pause wurde es dann im Publikumsraum des Palatinums leerer, dafür auf der Bühne umso enger, voller und lauter. Als Sinfonieorchester spielten alle Musiker gemeinsam. Das Projekt sei eine Herausforderung gewesen, biete aber gleichzeitig die Möglichkeit, ganz andere Stücke einzustudieren, meinte Darius Durczok, Leiter des Streichorchesters. Unter den Kompositionen, die Streicher und Bläser zunächst getrennt einstudiert hatten, sei das Medley von Stücken aus Walt-Disney-Filmen am schwersten gewesen, betonte der Dirigent. Gemeistert haben die Musiker allerdings auch diesen Part, der Themen aus den Filmen Arielle, Aladdin, König der Löwen und Die Schöne und das Biest aufgriff. Für besonders viel Gänsehaus sorgte allerdings ein anderer Beitrag aus der Filmbranche: Gleich zu Beginn ihres Auftrittes spielte das Sinfonieorchester die Musik zu Harry Potter vom Komponist John Williams. Richtig laut wurde es dann bei Mission Impossible, Eye of the Tiger und Smoke on the Water. Die beiden letzten Stücke gab das Orchester zum Schluss als Zugabe nochmals wieder. Spätestens dann konnten sich Eltern und Geschwister nicht mehr halten und klatschten laut mit, wie es sich für das Ende eines gelungenen Konzertabends gehört.

x