Rhein-Pfalz Kreis Neuentdeckungen und alte Bekannte

Schifferstadt. Mundart vom Feinsten gibt es auch 2015 wieder im Schifferstadter Schreiwer-Hais’l. Die Gastgeber Claus Jürgen Müller und Beate Holzwarth präsentieren nicht nur Stammgäste, sie stellen auch einige Neuentdeckungen vor. Der Auftakt mit einem echten Mundart-Star hat schon Tradition, genau wie der Anfang der Veranstaltungen, immer sonntags, 11 Uhr.

Paul Tremmel verbindet eine Jahre lange Freundschaft zu Müller und dem Schreiwer-Hais’l. Auch wenn der 85-Jährige inzwischen etwas kürzer tritt, nach Schifferstadt kommt er immer noch gerne. Wie immer macht er den Auftakt. Am 8. Februar geht es los mit der „Gliehwoi-Juxerei“. Tremmel kann aus einem Werk schöpfen, das mittlerweile 43 Bände zählt – aber seine Stegreif-Erzählungen sind meist die Hauptsache. Walter Sauer ist emeritierter Professor für Anglistik und ein begeisterter Fan der Kurpfälzer Mundart. Er hat Märchen und andere Klassiker ins Pfälzische übersetzt und veröffentlicht und hat einen eigenen Verlag. Am 22. Februar präsentiert er „Sauers Potpourri uff Pälzisch“. Eine Neuentdeckung ist Matthias Zech, der bisher seine Mundart-Dichtung im stillen Kämmerlein betrieben hat. Er lebt in Neustadt, arbeitet in Speyer. Mundart-Experte Claus-Jürgen Müller holt ihn nach Schifferstadt zur Premiere von „Duud die Dusch – Dialektgedichte“ am 1. März. Rolf Sperber ist einer der bekanntesten Journalisten der Pfalz. Als Sportreporter und intimer Kenner des FCK, aber auch von Land und Leuten drumherum, wird er am 29. März Interessantes und Amüsantes erzählen. Silvia Calles zählt inzwischen zu den Stammgästen im Schreiwer-Hais’l. Sehr charmant und unterhaltsam präsentiert sie Ansichten und Einsichten zu immer neuen Themen. Am 19. April heißt es „Mach kä Schbrisch“. Dabei nimmt sie Redensarten und Sprichworte ganz genau unter die Lupe. Ein Ludwigshafener „mit Migrationshintergrund“ ist Dieter Presoli. Er stammt aus Bayern und hat den Zungenschlag noch drauf. Der Schauspieler wird am 10. Mai Klassiker von Weiß Ferdl und Karl Valentin präsentieren. Da fängt der Muttertag gut an. Gerd Kannegieser ist seit Jahren ein Profi des Mundart-Kabaretts und kommt gerne nach Schifferstadt. „Moi beschde Sache“ sind ein Querschnitt, bei dem die legendäre Geschichte vom Spaghetti-Essen nicht fehlen darf. Am 31. Mai wird garantiert kein Auge trocken bleiben. Das Reden vor Publikum ist Michael Landgraf gewohnt – eigentlich ist er Pfarrer in der Neustadter Stiftskirche. Nicht nur Gläubige werden Spaß haben, wenn er in unserer Mundart Kirchenfeste, Bibelsprüche und mehr zum Besten gibt. „Himmelherrgott“ heißt es am 7. Juni. Rap „uff Pälzisch“? Dass das geht, wird Edith Brünnler beweisen. Die Dichterin aus dem Ludwigshafener Stadtteil Hemshof hat ein gutes Gespür für Sprache und war schon öfter bei Müller zu Gast. Ihr neuestes Buch „Du wääschd jo“ ist ihr erstes, das ganz der Mundart gewidmet ist. Sie stellt es am 14. Juni vor. Arnim Töpel ist ein weiterer Kabarett-Profi. Der Künstler aus Walldorf stammt aus einer „hochdeutschen“ Familie, doch er entdeckte tief in sich auch einen Pfälzer. Am 21. Juni lernen wir „De Schorle Peda un de Günda“ kennen. Eine ganz andere Seite von sich wird Manfred H. Krämer am 2. August präsentieren. Er ist eigentlich ein erfolgreicher Regionalkrimi-Autor. Aber jetzt wird er sich in den Komiker Heinz Erhard verwandeln. Professionell geschminkt und mit Hornbrille wird er dem Vorbild ähnlich und Klassiker des Altmeisters sowie eigene Sachen vortragen. Gastgeber Müller geht selber auch mal in die Vollen, wenn er Geschichten, Gedichte, Sprüche und mehr zum Besten gibt. Nach 36 Büchern und Hunderten Auftritten als Kabarettist und Moderator, weiß er, was Sache ist. Zusammen mit Überraschungsgästen gibt es am 9. August Lacher und Kracher. Paul Tremmel kommt noch mal am 23. August – aber keine Sorge, er hat noch nie etwas zweimal erzählt und wird auch dieses Mal wieder „verzehle“ und dabei hintersinnig und humorvoll unterhalten. Auch Gerd Kannegieser kommt zurück, dieses Mal mit dem allerneuesten Programm. Das präsentiert er am 30. August. Die Schifferstadterin Monika Schleicher hat in Müllers Verlag viel beachtete Geschichten von originellen und bekannten Persönlichkeiten ihrer Heimatstadt veröffentlicht. Am 13. September wird sie neue Geschichten aus der Stadt der Ringer und Rettiche präsentieren. Die Zweifler – das sind Michael Angierski und Elmar Thüner – sind über die Region hinaus bekannte Kabarettisten, die es sich aber nicht nehmen lassen, immer wieder das Schreiwer-Hais’l zu besuchen. „Bis hierher – und so weiter“ sind Höhepunkte aus 30 Jahren mit Sketchen, Liedern und Monologen – zu erleben am 20. September. Gerhard Fischer ist Autor und Philosoph und hat unter verschiedenen Pseudonymen inzwischen 70 Publikationen veröffentlicht. „Irren ist männlich und andere Bösartigkeiten“ wird am 18. Oktober sein Alter Ego, der exzentrische und sarkastische Herr Hauenstein, beleuchten. Elsbeth Janda war mit Claus Jürgen Müller und Paul Tremmel viele Jahre befreundet und stand mit ihnen gemeinsam auf der Bühne. Zusammen mit Beate Holzwarth werden die Beiden an die verstorbene Grande Dame der Kurpfälzer Mundart erinnern. Die Hommage an Elsbeth Janda findet am 25. Oktober statt. Heide Brandeis kennt die Pfalz und die Pfälzer privat und professionell als Schauspielerin auf vielen Bühnen der Region. Jetzt erzählt sie von einem ganz besonderen Original: „De Karl, de Pälzer Sonderfall“ stellt sie in Gedichten und Geschichten am 15. November vor.

x