Rhein-Pfalz Kreis Narren übernehmen die Regierung

Straßenausbau, Spielplatz- und Brückensanierung – Heuchelheim hat 2015 einiges vor, wie Bürgermeister Frank Klingel (FWG) beim Neujahrsempfang am Sonntag ankündigte.

2014 sei für die Gemeinde ein spannendes und arbeitsreiches Jahr gewesen, sagte Klingel mit Blick auf die Kommunalwahlen im Mai und die Fusion der Verbandsgemeinde Heßheim mit Lambsheim. In Heuchelheim habe man im Bereich der Brückensanierungen einige Grundsatzbeschlüsse verabschiedet, um im neuen Jahr etwa die Reparatur der Brücke am Sportplatz angehen zu können. 2015 stehen vor allem die Sanierung des Spielplatzes an der Leininger Straße sowie eine Begutachtung der Straßen im Ort an. Auf dieser Basis, so Klingel, soll eine Prioritätenliste erstellt und 2016 mit dem Straßenausbau begonnen werden. Nachdem der Leuchtmittelaustausch abgeschlossen sei, wolle man in diesem Jahr das Bürgerhaus mit neuen Fenstern und Türen energietechnisch fit machen. „Widerwillig“, wie er im Scherz betonte, übergab Klingel dann den Gemeindeschlüssel an die Heuchelheimer Strunzer – verbunden mit der Aufforderung, in den nächsten Wochen für Frohsinn zu sorgen. Mit dem Jubel „Es ist vollbracht, die Strunzer sind wieder an der Macht“ und einem dreifach „Heu-Helau“ übernahm Präsident Michael Decker-Mahr das Zepter und ließ den Elferrat die Vereinsfahne vor dem Bürgerhaus hissen, „damit alle sehen können, wer momentan das Sagen hat“. Klingels Aufforderung kamen die Narren dann auch gleich nach: Garde, Strunzerflöhe und Juniorengarde zeigten, was sie können. Iris Vockerodt trug das „Regierungsprogramm“ für die nächsten vier Wochen vor. Zur Aufbesserung der Gemeindekasse werde im Ort eine Fasnachtsmaut von 1,11 Euro pro Tag eingeführt. Und damit Bürgermeister Klingel während seines Zwangsurlaubs nicht langweilig wird, verpflichteten ihn die Strunzer dazu, bei all ihren Veranstaltungen den Elferrat mit Handschlag und Sekt zu begrüßen und ihn am Schluss wieder persönlich zu verabschieden. Außerdem nahmen die Strunzer die Parksituation am Bürgerhaus aufs Korn. Vockerodt berichtete vom Fall „Peter H. aus H.“: Der ließ nach einem weinreichen Abendessen in der Ratsstube sein Auto auf dem Parkplatz hinter dem Bürgerhaus stehen – und erntete am nächsten Tag ein Knöllchen, weil er „außerhalb der Öffnungszeiten der Ratsstube“ geparkt hatte. In Zukunft, so der Vorschlag der Strunzer, sollten die Restaurantgäste einfach abends ihren Autoschlüssel in den Briefkasten des Bürgerhauses werfen. Zur Aufgabe, diesen täglich um sechs Uhr in der Früh zu überprüfen und die Autos zu ihren Besitzern zu fahren, verdonnerten die Narren Beigeordneten Torben Klink (FWG). Aus der Politik hat er sich zurückgezogen, um einen Auftritt beim Neujahrsempfang kam Alt-Bürgermeister Hans-Jürgen Binder jedoch nicht herum: Für 40 Jahre Mitgliedschaft im Elferrat der Strunzer ernannte ihn Präsident Decker-Mahr zum Ehrensenator. Binder, sichtlich überrascht, versprach, seine neue Kappe in Ehren zu halten. (nasu)

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