Dudenhofen Nachwuchs-Narren bringen die Politik zum Tanzen

In Feierlaune: Kinder und Erzieherinnen vor dem Dudenhofener Rathaus.
In Feierlaune: Kinder und Erzieherinnen vor dem Dudenhofener Rathaus.

Weder Hexen noch Damen stürmten gestern das Rathaus der Verbandsgemeindeverwaltung in Dudenhofen. Ganz ohne „Überfall“ ging es aber nicht am „schmutzigen Donnerstag“: Der Nachwuchs der Gemeinde ließ die Politik bei seiner närrischen Machtdemonstration tanzen.

Klatschen, Hüpfen, Popo-Wackeln. Das sind nicht gerade charakteristische Übungen für Kommunalpolitiker. Doch am Donnerstag standen diese hoch im Kurs. Vor einem großen, von Luftballons gezierten Plakat der katholischen Kita St. Kunigunde traten Verbandsbürgermeisterin Silke Schmitt-Makdice (SPD), Dudenhofens Ortsbürgermeister Jürgen Hook (SPD) und der örtliche Beigeordnete Reinhard Burck (Grüne) an, um sich ins richtige Piratenleben einweisen zu lassen.

Die Kinder der Kita Sandhase – ebenso wie die Grundschulkinder auf dem Rathausvorplatz zum Rathaussturm angetreten – hatten den entsprechenden Tanz mitgebracht. Bei dem ließen sie die Kommunalpolitiker nach ihrer Pfeife – oder besser: nach ihrem Piratenlied – tanzen, das aus den Lautsprecherboxen tönte.

Aufgewärmt waren die Erwachsenen glücklicherweise bereits durch den „Schüttelsong“ der Kunigunde-Kinder, bei dem alle Körperteile in Bewegung kamen. Kita-Leiterin Karin Geißler war begeistert von der bunten Kostümvielfalt auf dem Rathausplatz und vom Spaß, den Alt und Jung gemeinsam hatten.

Ersatz für Prinzessin

Ein Hingucker: Erzieherin Marina Regenauer, die Faschingsbeauftragte von St. Kunigunde. Sie hatte sich vor der Veranstaltung kreativ betätigt und konnte dadurch ein Unikat präsentieren: ein Prinzessinnenkleid in knallbunten Farben, elegant über einen weiten Reifrock fallend. Ein kleiner „Ersatz“ für die Kinder sollte der Aufzug sein, verriet Regenauer. Denn eigentlich hätte die Dudenhofener Prinzessin Jana I. beim Rathaussturm tatkräftig unterstützen sollen. Die musste gestern jedoch das Bett hüten.

Topfit waren dagegen die Zwillinge Alma und Oskar Biese sowie Jakob Zimmermann. Die Fünfjährigen nahmen entschlossen die bereitliegenden Scheren zur Hand, um Schmitt-Makdice, Hook und Burck um eine halbe Krawatte ärmer zu machen. Dabei hatten die sich extra zum Termin das schönste Exemplar ausgesucht – versuchte Hook zumindest glaubhaft zu vermitteln.

Am Ende waren alle voll im Tanzfieber. Während die Kunigunde-Kinder dieses noch mit den Bewohnern der Seniorenresidenz ausleben durften, hieß es für die Politiker wieder still sitzen – um ein Kleidungsstück ärmer, aber um eine närrische Erfahrung reicher.

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