Rhein-Pfalz Kreis Meist einer Meinung im Rat

Verteidigen die Freien Wähler ihre absolute Mehrheit im Gemeinderat oder gelingt es SPD und CDU, diese zu knacken? Das ist die spannende Frage bei der Kommunalwahl am Sonntag. Die FWG stellt mit Erich Weyer nicht nur den Ortsbürgermeister, sondern mit Hermann Fried und Klaus May auch die beiden Beigeordneten.

16 Sitze sind in Gerolsheim zu vergeben. Davon erreichte die FWG bei der letzten Wahl neun, die SPD vier und die CDU drei. Damit blieb der Rat fest in der Hand der Freien Wähler, auch wenn diese zwei Plätze an die Union abgeben mussten, die von 2004 bis 2009 gar nicht im Dorfparlament vertreten war. Nach der Gründung eines neuen Ortsverbands gelang den Christdemokraten auf Anhieb der Wiedereinzug. Einen Platz hatten die Sozialdemokraten eingebüßt. Doch auch die CDU hatte im Großen und Ganzen keine anderen Ziele als die etablierten Gruppen. Und so wurde aus der trauten Zweisamkeit vor fünf Jahren eine zumeist einträchtige Dreierrunde im Ratssaal. Große Meinungsunterschiede gab es in der nun zu Ende gehenden Wahlperiode eigentlich nicht. Die meisten Entscheidungen fielen einstimmig. „Ich brauche im Rat keine Streiter, sondern Mitstreiter“, sagt Bürgermeister Erich Weyer. Und vieles von dem, was sich die Parteien für Gerolsheim wünschen, muss ohnehin woanders entschieden werden, wie der Ausbau des Radwegs nach Dirmstein sowie der Neubau eines Radwegs zwischen Gerolsheim und Lambsheim. Trotzdem rechnen sich auch die „kleinen“ Parteien etwas aus. Gelingt es, die Mehrheitsverhältnisse zu kippen, wäre vielleicht für SPD oder Union ein Beigeordnetenposten drin. Damit wäre man näher dran am Informationsfluss, wie CDU-Vorsitzender Herbert Müller bei der Aufstellung der Kandidatenliste seiner Partei bekannte. Weil man nicht genug Kandidaten für alle 16 Ratssitze fand, wurde auf Mehrfachbenennungen zurückgegriffen. Ähnlich erging es der SPD. Einzig die FWG-Liste enthält für jeden zu vergebenden Platz einen eigenen Kandidaten. Thematisch sind die politischen Gruppen nicht weit auseinander. Allen liegen Themen wie Jugend- und Seniorenarbeit oder das Vereinsleben am Herzen. Auch dass der Feuerwehrstandort und die örtliche Grundschule erhalten bleiben, wollen alle. Für letztere fordern die Sozialdemokraten die Erarbeitung eines Konzepts. Die CDU findet, dass es mit einem flexiblen Betreuungsangebot mit Mittagessen gelungen ist, die Schule für Eltern attraktiv zu halten und die Abwanderung an andere Ganztagsschulen einzudämmen. Besorgniserregend findet die Union, dass die Geschäfte zumachen, es nur wenige Betriebe und Arbeitsplätze im Dorf gibt. Die Freien Wähler machen sich für Energieeinsparungen in öffentlichen Gebäuden stark, im Programm der CDU findet sich der Wunsch nach einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Bauhofs. Die Sozialdemokraten sprechen einen Bustransfer nach Frankenthal oder zum Globus nach Grünstadt an. Weitere Themen sind bei ihnen die Sanierung des Biotops an der Weet. Die Erschließung des Palmbergs als Naherholungsgebiet findet sich auch bei den anderen Parteien. Man könnte hier Wandertafeln und Infoschilder über die einzelnen Rebsorten aufstellen, schlägt die CDU vor. Sie erinnert auch an den vor zwei Jahren im Rat befürworteten Bau eines Pavillons, der noch nicht realisiert ist. (gnk)

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